Im Maschinenraum des Heinz Bude
Ein ehemaliges Mitglied der COVID-19 Task Force des Bundesministerium des Inneren rechtfertigt die Pandemiemaßnahmen - mit verstörender Rhetorik
Der Wettbewerb um die heldenhafteste Pandemie-Rückschau hat begonnen. Jens Spahn veröffentlichte ein Buch mit dem Titel „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ - wobei sich unweigerlich die Frage aufdrängt, was die Bürger eigentlich Jens Spahn getan haben, dass dieser ihnen etwas zu verzeihen hätte. Im Magazin The Atlantic erschien ein Meinungsbeitrag mit dem Titel „Let's declare a Pandemic Amnesty“. Die Autorin, die sich während der Pandemie für Impfmandate und Schulschließungen eingesetzt hatte, könnte eine Amnestie in der Tat gut gebrauchen. In das Genre postpandemischer Läuterungsprosa reiht sich ein ehemaliges Mitglied der Covid-19 Task Force des Bundesinnenministeriums ein: Der Soziologe Heinz Bude. Er verfasste einen Artikel mit dem Titel „Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie“. Das Dokument ist so erhellend wie verstörend, denn es zeigt auf: Verantwortliche der Maßnahmenpolitik sind zu keiner Evaluation, geschweige denn einem Schuldeingeständnis fähig. Hermetisch abgeschlossene Weltbilder der eigenen Blase und das Fehlen kritischer Berichterstattung ermöglichen es, bis heute in falschen Narrativen zu verweilen und sich von jedweder Verantwortung freizusprechen.

ZEIT ONLINE: Herr Bude, wie geht es Ihnen?
Heinz Bude: Naja, ich gehöre zur Risikogruppe. Und wenn ich auf die Straße schaue, sieht es so aus, als hätten viele Leute noch nicht so richtig kapiert, worum es geht.
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie?
Bude: Den 20- bis 40-jährigen wird nicht viel passieren und nicht wenige von denen scheinen beschlossen zu haben, sich in einer ostentativen Sorglosigkeit zu sonnen. Auch Kinder sind für ältere Leute ein Problem, denn natürlich können sie keine Distanz halten. Man muss darauf achten, dass sie nicht in größeren Gruppen spielen. Aber ich fürchte, viele Eltern - selbst wenn sie informiert sind - nehmen das nicht richtig ernst. Das ist schon sehr merkwürdig. Man kann nicht jederzeit und unter allen Bedingungen auf seinem Ding bestehen.
Dies ist ein Ausschnitt aus einem Interview der ZeitOnline mit Heinz Bude vom 21. März 2020 - direkt nach Budes Tätigkeit in der Covid-19 Task Force des Bundesministerium des Inneren. Es ist eines von zahlreichen Interviews, die Heinz Bude zu Beginn der deutschen Pandemiepolitik gab. Er wurde damals regelrecht herumgereicht. In gewisser Weise befriedigte er wohl ein tiefsitzendes Bedürfnis nach Intellektuellen in der Krise: Nach alten, weisen Männern, die die Welt wieder sinnstiftend gerade rückten. Doch spricht so jemand, der in der Lage ist, nüchtern und sachlich Verhältnismäßigkeit und Schadpotenzial geplanter Maßnahmen abzuwägen und weise Entscheidungen zu treffen? Oder vielmehr jemand, der sich selbst zur Gruppe der Risikopatienten zählt, die es um jeden Preis, ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Verluste, zu schützen galt?
Heinz Bude war der einzige Soziologe in der von Staatssekretär Markus Kerber Ad hoc zusammengewürfelten Covid-19 Task Force des BMI. Vor dem Hintergrund einer jahrelangen Auseinandersetzung mit dem Thema Angst beriet er das Bundesinnenministerium dahingehend, wie man die Gesellschaft mithilfe von Angst und Appellen an eine generalisierte Form der Solidarität zu einer Folgebereitschaft gegenüber staatlich verordneten Zwängen bewegen könne.

Podcast der Ludwig-Maximilian-Universität München: “Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise” (28.04.2022)
Später schloss sich Bude mit zwei Kollegen aus der Task Force, dem China-Lobbyisten Maximilian Mayer und der Lobbyistin für die Vierte Industrielle Revolution, Denise Feldner, der No-COVID-Initiative an, die forderte, Bewegungsspielräume der Bürger durch eine Einteilung in rote, gelbe und grüne Zonen zu beschränken - ganz nach dem Vorbild Chinas. Obwohl heute klar ist, dass eine totalitäre Raum-Clusterung zur Schaffung virenfreier Zonen noch nicht einmal in China funktioniert hat, erfolgte bis heute von keinem Mitglied eine öffentliche Distanzierung. Auch Heinz Bude steht weiterhin zu den Zielen und Strategien der Initiative.

Bald darauf schockte Bude in “Steingarts Morning Briefing” im Medium The Pioneer mit folgender Aussage:
„Ich würde es jetzt jedem politisch empfehlen: Klare Kante, klare Richtung. Impfgegner müssen fühlbar Nachteile haben. Und im Grunde, in gewisser Weise, kann man sich nicht länger mit denen beschäftigen. Das ist so. Die kann man nicht nach Madagaskar verfrachten. Was soll man machen?“
Die Äußerung liegt in unheiliger semantischer Nähe zum Madagaskarplan des Dritten Reiches. Sie wurde daraufhin vom Netzwerk kritischer Richter und Staatsanwälte (KriSta) in einem öffentlichen “Appell gegen Entmenschlichung” vehement kritisiert.

Am 04.07.2022 erschien ein Aufsatz Budes im Fachmagazin der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Der retrospektive Artikel trägt den leicht pathetischen Titel: „Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie“. Die Rhetorik folgt jener des Staatssekretärs Markus Kerber, der im März 2020 die von ihm einberufene Covid-19 Task Force in machtberauschter Selbstüberhöhung kurzerhand mit der „Apollo 13” verglichen und auf das “Entstehen einer Apollo 13-Atmosphäre” in Deutschland gedrängt hatte.

Bude schreibt in seinem neuen Artikel, der Soziologie sei während der Pandemie vorgeworfen worden, sich nicht stark genug eingebracht zu haben. Bude ist es ein Anliegen, richtigzustellen, dass die Soziologie sehr wohl zur Pandemiepolitik beigetragen habe, und verweist diesbezüglich auf seinen eigenen Beitrag im Rahmen der Covid-19-Task Force des Bundesministeriums des Inneren. Dass er in jener Position entscheidend dazu hätte beitragen können, soziale Folgeschäden von der Bevölkerung abzuwenden, bleibt unerwähnt. Budes Ausführungen enthalten diverse aufschlussreiche Formulierungen:
„Die Aufgabe zu Beginn bestand in der Zusammenfassung wissenschaftlicher Expertise, in der Formulierung von Szenarien für strategische Alternativen sowie in der Prägung rhetorischer Formeln für die Begründung der getroffenen Entscheidungen. (…) Wir waren alle, ganz gleich aus welcher Disziplin wir stammten, der Auffassung, dass wir uns in einem Real-Labor befinden, in dem es darum ging zu überlegen, wie man in einer komplexen, modernen Gesellschaft auf das individuelle Verhalten zugreifen kann. Das war die entscheidende Frage.”
Der Absatz ist so erhellend wie verstörend: Bude gibt zu, dass die Aufgabe der Task Force vor allem darin bestand, für getroffene Entscheidungen rhetorische Formeln zu finden, um diese dann dem Bürger gegenüber zu begründen. Er bezeichnet die Gesellschaft als „Real-Labor“, in dem es darauf ankäme, wie man „auf das individuelle Verhalten zugreifen könne“. Diese Worte sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen: Ein “Zugriff” der Staatsgewalt auf das Individualverhalten als gewünschtes Ziel der Maßnahmen. Bude ergänzt:
„Es war aber auch klar, dass eine Politik des Zugriffs auf das Verhalten der Einzelnen starker Rechtfertigungen bedarf. Mit Gramsci gesprochen: Es ging darum, Zwänge zu verordnen und Zustimmung zu gewinnen und dabei die Deutungshoheit in der Hand zu behalten. Allerdings würde man die Zwänge mit Anreizen und die Zustimmung mit Zielen in Verbindung bringen müssen.“
Zwänge verordnen durch Anreize, Zustimmung gewinnen durch Ziele, und dabei die Deutungshoheit fest in der Hand behalten. Die vielzitierten Zügel, sozusagen. An welchen Modellen sich die Task Force orientierte, um eine solche Zustimmung der Bevölkerung zu von oben verordneten Zwängen zu erreichen, beschreibt Bude wie folgt:
„Da halfen uns die beiden Schlagworte des Wissenschaftsbloggers Tomas Pueyo: »Flatten the Curve« schließt das individuelle Verhalten über die bildliche Darstellung einer Abhängigkeit zweier Größen mit einem kollektiven Ergebnis zusammen. Wenn wir als einzelne unsere Kontakte einschränken, kommen wir alle besser durch die Pandemie. »Hammer and Dance« besagt, dass nach einem kurzen und starken Schlag die Dinge langsam, aber sicher wieder in Bewegung kommen. Die Schocktherapie bringt uns am Ende schneller ans Ziel als das lange Hinauszögern des Unvermeidlichen.“
Es ist kaum zu glauben, dass ein Berater der Bundesregierung nach zweieinhalb Jahren Tomas Pueyo noch immer als „Wissenschaftsblogger“ bezeichnet, ohne begriffen zu haben, dass Pueyo weder Wissenschaftler noch Wissenschaftsblogger ist, sondern ein Blogger, der hauptberuflich E-Learning Software vertreibt, und bei dem daher handfeste wirtschaftliche Interessenkonflikte vorlagen. Pueyos Unternehmungen profitierten durch den von ihm empfohlenen Lockdown. Das von ihm propagierte Modell eines „kurzen und starken Schlages“ namens Hammer and Dance, beschrieben in seinem Medium-Artikel “Coronavirus: The Hammer and the Dance” war unwissenschaftlich, beruhte auf keiner Fachliteratur, sondern war inspiriert vom totalitären Maßnahmenregime Chinas.

Dass Bude zudem eine „Schocktherapie“, die Naomi Klein in ihrem Buch „Die Schock Strategie“ als unethische Manipulation der Bevölkerung verurteilt, auch noch für eine valide Stategie hält, um „schneller ans Ziel zu kommen“, spricht Bände. Doch Bude gibt sich auch nachdenklich:
“Das Problem, das wir freilich sahen, war der geschlossene Zirkel zwischen Legitimität und Effektivität: Legitimität durch Effektivität und Effektivität durch Legitimität. Was würde passieren, wenn die Reduktion der Kontakte die Pandemie nicht stoppen kann oder wenn sich irgendwo auf der Welt herausstellen sollte, dass bei geringen Sterberaten die Leute mit dem Virus leben könnten?“
Tja, was wäre wohl passiert, wenn die Menschen von vornherein den schwedischen Weg präferiert hätten? Nicht auszudenken! Schließlich türmen sich in Schweden die Leichenberge. Es gibt weitere Falschaussagen in Budes Text, die reinen Rechtfertigungszwecken dienen:
“Im Unterschied zu der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Großkrise von 2008/2009 gab es keine institutionell und organisatorisch festgelegten Stellschrauben zur Prozessregelung.“
Dass für die Bewältigung von Pandemien keine Prozessregelungen vorgelegen hätten, ist falsch: Pandemiepläne des RKI und der Bundesregierung existierten, wie etwa der Pandemieplan “Risikoanalyse ‘Pandemie durch Virus Modi-SARS” aus dem Jahr 2013, die auch in den den Nationalen Pandemieplan von 2017 einflossen. Bude fährt fort:
“Wir wussten wenig über Übertragungsmechanismen, fast nichts über gruppenspezifische Vulnerabilitäten und überhaupt nichts über die Folgen einer weitgehenden Stillstellung des öffentlichen Lebens.“
Dass man nichts über gruppenspezifische Vulnerabilitäten wusste, ist falsch: Bereits im März 2020 war bekannt, dass vor allem Vorerkrankte und ältere Menschen zu den Risikogruppen gehörten, auf die man Schutzmaßnahmen von Anfang an hätte fokussieren können. Er erwähnt auch nicht, dass „die Epidemiologie“, vertreten durch Lothar Wieler und Matthias an der Heiden, schlussendlich in der Task Force nicht sonderlich viel zu sagen hatte, weil man sich lieber an Zahlen aus China orientierte, die der China-Lobbyist Maximilian Mayer eingebracht hatte. Aus Gründen, die noch abschließend zu klären wären, ignorierte man die moderateren Einschätzungen zur Letalität aus dem RKI und orientierte sich lieber an Daten und Praktiken aus China und Südkorea.
Gemäß Budes Darstellung hätte die läuternde Wirkung der COVID-19 Task Force sogar „liberale Ökonomen“ wie Michael Hüther dazu bewegt, „im Moment der Gefahr seine Modellvorstellungen zumindest einklammern“. Bude verkennt hier vollkommen, dass Hüther im Rahmen der Task Force überhaupt nicht entgegen, sondern vielmehr im Sinne der Interessen des Großkapitals handelte: Neue Geschäftsmodelle wie eine flächendeckende Testindustrie, Apps zu einer weitgehenden Kontaktnachverfolgung oder Iris-Scanner wurden von Hüther geradezu leidenschaftlich beworben. Die gesamte deutsche Industrie und Wirtschaft stand hinter den Maßnahmen - gaben sie ihnen doch den entscheidenden “Push” für eine Akzeptanz neuer Technologien, deren Einführung sich sonst über viele Jahre hingezogen hätte. Industrie 4.0 liebte das COVID-Maßnahmenregime - von Anfang an.

Bude fährt fort, eine Schwierigkeit hätte darin bestanden, „unseren Adressaten das Phänomen des exponentiellen Wachstums der Pandemie verständlich zu machen.“ Unglaublich, aber wahr: Heinz Bude hat bis heute nicht verstanden, dass sich Viren nicht exponentiell, sondern wellenförmig ausbreiten, und die Mär vom exponentiellen Wachstum, die auch die Kanzlerin in die Köpfe der Bürger trichterte, von Anfang an Propaganda war. Doch es kommt noch besser: Bude ist weiterhin überzeugt von „einer Million Toten“, falls eine staatliche Intervention ausgeblieben wäre:
„Beim »Worst Case« des Nichtstuns und des Hoffens auf eine Durchseuchung der Bevölkerung war demnach für Deutschland allein mit einer Million Toten im Jahre 2020 zu rechnen. Selbst im »Case Dehnung« mit Schließung von Schwimmbädern, Turnhallen und Museen, bei dem die Zeitspanne der Verdoppelung der Infektionszahlen von drei auf sechs Tage verdoppelt würde, müssten fünfzehn Prozent intensivpflichtiger Patientinnen abgelehnt werden. Deshalb sahen wir zum »Case Hammer and Dance« keine Wahl.”
An Heinz Bude ist vollkommen vorbeigegangen, dass sich die Berechnungen des Imperial College, auf die er sich hier bezieht, als falsch erwiesen haben. Die besagte Ferguson-Studie für Schweden mit hunderttausenden Toten im Falle einer ausbleibenden staatlichen Institution. Tatsächlich starben in Schweden bei minimalen Interventionen lediglich 20.000 Menschen - ohne eine Unterscheidung zwischen “an und mit COVID verstorben”. Entsprechend kritisch müsste man rückblickend entsprechende Voraussagen auch im Hinblick auf Deutschland evaluieren: Die ausbleibenden Toten in Schweden zeigen auf, dass auch für Deutschland die Prognose des Imperial College haushoch überzogen war.


Bude schildert auch sein Engagement im Rahmen der No-COVID-Initiative. Er stellt klar, dass er „in gewisser Weise noch“ daran beteiligt sei – ohne zu benennen, worin diese Beteiligung heute besteht.
“Die Idee ist, einfach gesagt, man kann mit dem Virus nur leben, wenn man ohne es leben will. Daraus ergibt sich ein Modell der sukzessiven Schaffung relativ infektionsfreier Zonen, so dass auf dem Weg eines landesweiten Eindämmungswettbewerbs dem Virus nach und nach die Wirte entzogen werden.”
Hier offenbart Bude eine Verstrickung in eine zutiefst irrationale, lebensfeindliche Ideologie: Ein Leben ohne COVID ist selbst in China, dem Mutterland der No-COVID-Ideologie, mit dem härtesten Maßnahmenregime weltweit, gescheitert - und dass dies sogar ein Markus Söder verstanden hat, will schon etwas heißen. Ohne sich mit solch lästigen Fakten zu beschäftigen, ist Bude einfach trotzdem weiterhin dafür. Retrospektiv einen fachlichen Irrtum einzugestehen: Undenkbar.

Vermag Bude ungewollte Implikationen der von ihm empfohlenen Maßnahmen überhaupt zu sehen? Nein. Laut seiner Schilderung interessierten seinen Freund, den Komplexitätsforscher Dirk Brockmann und ihn vielmehr Prozesse „spontaner Verhaltenssynchronisationen ohne führende Hand wie bei La-Ola-Wellen im Stadion“, und wie man solche Massenformierungs-Prozesse in andere Zusammenhänge kopieren könne. Bude ignoriert das Leid, das die von ihm empfohlenen Social Engineering-Praktiken herbeigeführt haben: Ihn interessiert, ob die Maßnahmen eine Verhaltensänderung bei den Massen bewirkt hätten.
Genau hierin liegt jedoch ein Problem: Bude beklagt eine „irre Aversion einzelner Gruppen“ gegenüber den Maßnahmen. Von seinem Freund Dirk Brockmann erbat er sich daher
„Aufschluss über die merkwürdigen Einschwingphasen, die eine Population benötigt, um sich von ganz allein zu synchronisieren, und darüber, wie sich informationelle Infektionen im Netz ausbreiten.“
Bude skizziert hier das Bild einer Gesellschaft, welche sich durch clever gesetzte Handlungsanreize und Verbote vollständig “synchronisieren” ließe. „Informationelle Infektionen im Netz“ seien schuld daran gewesen, dass eine „rationale Steuerung von Bewegungsmustern im Dienste der Kontrolle des Infektionsgeschehens immer wieder auf die eigenwillige Behauptung von Handlungsautonomie im Dienste der sozialen Geltung stießen”. Ein bemerkenswert klar sortiertes Weltbild: Top-Down-Beschlüsse der Politik sind “rationale Steuerung”, abweichende Meinungen von Kritikern sind “informationelle Infektionen”. Eine Pathologisierung Andersdenkender scheint unter deutschen Vorzeige-Intellektuellen heutzutage kein Problem mehr zu sein.
Heinz Bude hat in den letzten zweieinhalb Jahren weder dazugelernt, noch bereut. Sein jüngster Artikel im Magazin der Deutschen Gesellschaft für Soziologie bietet einen ernüchternden Einblick in sein Weltbild: Zu Tage tritt die völlige Abwesenheit eines Schuldbewusstseins oder Demut, Ignoranz gegenüber sozialen Folgeschäden der Maßnahmen und ein irrationales Festhalten an der No-COVID-Ideologie. Bude hält an unbelegten Annahmen fest und behauptet, schädliche Nebenaspekte der Maßnahmen für die Bevölkerung „hätte man nicht vorausahnen können“, obgleich Kritiker der Maßnahmen von Anfang an davor gewarnt hatten und dafür nicht selten mit sozialer Ächtung und Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Diskurs bezahlen mussten.
Für Bude selbst war die Covid-19 Task Force des Bundesministerium des Inneren eine “fast beglückende Erfahrung”, wie er am 05.03.2021 im Wissensdialog des Bundesinstituts für Risikobewertung berichtete. Wann ergibt sich schon ein zweites Mal im Leben die Chance, bei einem historischen Ereignis so nah an den Schaltstellen der Macht - quasi, in ihrem Maschinenraum zu sein?
Doch wer die Welt vom Maschinenraum her denkt, der neigt auch dazu, menschliches Verhalten auf Funktionen im Getriebe einer großen Maschine zu reduzieren, die wie Zahnräder ineinandergreifen. Mechanistische Denkräume wie diese sind zum Scheitern verurteilt - denn die Gesellschaft ist keine Maschine, und wir Menschen sind keine Zahnräder.
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Respekt dafür, diesen Müll eines arroganten Günstlings der Macht lesen und analysieren zu können, ohne dass dabei die eigenen Sicherungen durchknallen. Ähnlich wie Brinkmann und Konsorten ist dieser Bude ein grotesk infantiler Wirrkopf, der seine vermeintlich akademische Bildung wie einen stinkenden Güllewagen vor sich herschiebt und glaubt, damit durchzukommen, nur weil die Mehrheit der Opfer noch vor sich hindöst und vor der Pseudoprominenz der Chaosprotagonisten erstarrt ist. Mit diesen Schwerverbrechern muss gründlich aufgeräumt werden. Das geht nur dank Menschen wie Dir, die in der Lage sind, das sachlich aufzuarbeiten. Danke!
liebe Aya, ich liebe Deine ungeheuer inspirierenden Analysen, die so sehr mein Bedürfnis nach klarem Denken befriedigen...Parolen wie 'Hammer and Dance' rufen bei mir grauenerregende Bilder von hampelnden Marionetten hervor, die mit einem Hammer niedergeschlagen werden um dann auf Zuruf wieder zu Hampeln zu beginnen, so wie man sich das Programm der MKUltra vorstellt....die Genüßlichkeit mit der Akteure wie Christian Drosten dieses erniedrigende Bild wiederholt haben, macht für mich eines der Traumata dieser letzten Jahre aus. Ich wünschte mir, das Bewusstsein für die tief nicht nur im deutschen Hirn verankerte Naziprogrammatik und Propaganda könnte irgendwie aktiviert werden...vielleicht durch systematische Aufklärung über die Hintergründe (Gründung - Hallstein) der EU?