Was erfahren wir aus den RKI Files? - Teil 1
Kernthesen zu den wichtigsten Textstellen der Protokolle des RKI-Krisenstabs, Zeitraum Mai bis Dezember 2021. Teil 1 einer mehrteiligen Analyse.
Es ist Tag 10 nach meinem Leak der Protokolle des Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts. Die Veröffentlichung hat die Gemüter erhitzt: Einige Kommentatoren zweifelten deren Authentizität an, einige griffen das Team der Pressekonferenz zum Leak, bestehend aus Stefan Homburg, Bastian Barucker und mir, persönlich an. Was bei all dem Trubel für meinen Geschmack bislang etwas zu kurz kam, ist fundierte Textarbeit. Dies ist natürlich zum einen der Tatsache geschuldet, dass es sich schlichtweg um Unmengen Material handelt: Allein bei den Ergebnisprotokollen handelt es sich um etwa 4.000 PDF-Seiten, hinzu kommen tausende Seiten Zusatzmaterial. Kein Mensch kann in der Kürze der Zeit alles Seite für Seite gelesen haben - auch ich nicht. Was ich allerdings Seite für Seite gelesen habe, ist der Zeitraum von Mai bis Dezember 2021. Warum ab Mai 2021? Ich habe mich auf den Zeitraum fokussiert, der erst mit dem vorliegenden Leak bekannt wurde. Für den Zeitraum, den ich gelesen habe, möchte ich die wichtigsten Textstellen und meine daraus abgeleiteten Thesen im Folgenden zusammenfassen. Eine Fortsetzung folgt.
Der folgende Artikel ist zweiteilig aufgebaut: Im ersten Teil widme ich mich allgemeinen Erkenntnissen aus den Protokollen. Im zweiten Teil geht es um meine Erkenntnisse im Hinblick auf Kinder, da in allen bisherigen Publikationen zu den RKI-Protokollen Kinder immer zu kurz kommen, obwohl viele erschreckende Erkenntnisse zu den Hintergründen der Maßnahmen für Kinder in den Protokollen zu finden sind.
Um es prägnant zu halten, nenne ich jeweils meine These, und liefere im Anschluss die entsprechende Textstelle mit Datum und Seitenzahl als Beleg. So lässt sich überprüfen, ob ich die vorliegende Textstelle korrekt interpretiert habe. Grammatikalische, sowie Rechtschreibfehler in den Originalzitaten aus den RKI-Protokollen werden beibehalten, um den aktenkundigen Wortlaut nicht zu verfälschen. Schwarze Hervorhebungen sind meine eigenen, um die jeweilige Schlüsselstelle im RKI-Zitat, auf die ich meine These stütze, zu markieren. Einige RKI-Zitate tauchen doppelt auf, wenn sie zu mehreren Thesen passen. Herausgekommen sind 18 allgemeine Thesen, und 10 Thesen speziell im Hinblick auf Kinder und Jugendliche.
TEIL 1: Allgemeine Erkenntnisse aus den RKI-Protokollen
THESE 1: Die Forderungen nach der Booster-Impfung kamen zuerst von „Pfizer und der Politik“ - und nicht aus der Wissenschaft.
Beweise:
30.07.2021 / Seite 9:
„Empfehlungen zu Booster stellen sich als komplex dar (versch. Grundimmunisierungen, Immundefiziente, Ältere etc.), wird auch in WHO/SAGE Arbeitsgruppe COVID-19 Vaccination diskutiert, bisher nur bei Sinovac/Sinopharm empfohlen, v.a. von Politik und Pfizer gefordert, bisher nicht ausreichend Daten vorhanden, Israel bildet Ausnahme mit Booster-Empfehlung, ggf. durch sehr enges Impfschema.“
03.09.2021 / Seite 13:
„Viele Diskussionen national und international zur Booster-Impfung, unterschiedliche Meinungen, ist politisch sehr beeinflusst. ECDC-Report sieht keine Dringlichkeit bei Booster-Impfungen, besser Erhöhung von Impfangeboten in Entwicklungsländern.“
29.10.2021 / Seite 9
“Minister hat allen Booster-Impfung nahegelegt (ist von STIKO aber noch nicht empfohlen) und doppelte Impfung von Genesenen (hierzu liegen FG33 und WHO noch keine Daten vor) o Frage: Was bringt wirklich Zusatznutzen?“
THESE 2: Das RKI befürwortete sowohl die einrichtungsbezogene, sowie die allgemeine Impfpflicht.
Beweis:
26.11.2021 / Seite 9
„Eine Stellungnahme zur Impflicht wurde erarbeitet. Eine einrichtungsbezogene aber auch allgemeine Impfplicht wird vom RKI als sinnvoll erachtet. (.) Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht lässt sich einfacher implementieren als eine allg. Impflicht.“
Gleichzeitig gab man aber nur einen Monat zuvor noch vor, gegen Zwang zu sein:
27.10.2021 / Seite 13 und 14
„Kampagne zur Boosterimpfung ab 10.11. setzt zu spät an, es gibt Überlegungen, Druck/Zwang auszuüben. (.) Zwangsmaßnahmen in Erwägung zuziehen, weil bestimmte Dinge nicht funktionieren ist bemerkenswert. Der Übergang vom politischen Vakuum zur neuen Regierung gelingt hoffentlich rasch.“
THESE 3: Das RKI wusste genau, wie sehr die Menschen im Land unter den Maßnahmen litten - verstärkte diese jedoch sogar noch.
Beweise:
07.05.2021 / Seite 6:
„Starke Heterogenität der Akzeptanz in Kreisen. Impfen und Testen in Greiz sehr akzeptabel, im Saale-Orla-Kreis nicht, hier Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, Bewohnende wegen Verweigerung nur zu 50% geimpft, überraschende Gegenwehr aus Bevölkerung. Nicht- pharmazeutische Maßnahmen werden in beiden nicht geachtet.“
19.05.2021 / Seite 9:
„Thüringen hat das RKI gebeten mit dem Landrat und dem Amtsarzt des Saarle-Orla-Kreises in Kontakt zu treten. U. Rexroth und M. Jenny haben das Gespräch geführt. o Die Landesebene hatte den Eindruck, dass der Landrat nicht hinter den Maßnahmen steht. Dies hat sich im Gespräch anders dargestellt. Beispiel: 90%der Eltern schicken ihre Kinder in die Notbetreuung und die Mehrheit lehnen die Testung ab. (.) Auch öffentliche bekannte Todesfälle (Bürgermeister, ohne Vorerkrankungen) ändern Risikowahrnehmung nicht. - die Maßnahmen werden durchgesetzt, sehr viele Bußgeldbescheide. Heftige Reaktionen der Bevölkerung. o Zuletzt Rückgang der Zahlen, wird durch dasWetter erklärt. o Es soll versucht werden Leute aus der Community als Multiplikatoren zu gewinnen, ist aber schwer, da es eben solche Multiplikatoren gibt, die sich stark gegen die Maßnahmen einsetzen. Auch lokale Ärzte beteiligt.“
16.06.2021 / Seite 9:
„Starker Wunsch nach Deeskalation der Maßnahmen. Auch in Pflegeheimen besteht der Wunsch auf Testen zu verzichten. Wann wird Infektionsschutz wieder in die Hände der Menschen gelegt? Wenn wir in der Basisstufe sind. Beibehaltung von Maßnahmen bis alle ein Impfangebot bekommen haben.“
02.07.2021 / Seite 4 und 5:
„Aktuelle Risikoeinstufung als ‚hoch‘ wird von Laien nicht nachvollzogen, daher Anregung, ob eine differenzierte Risikoeinstufung in Abhängigkeit vom Impfstatus und ggf. Risikofaktoren vorgenommen werden sollte, ähnlich wie ECDC es macht. Diese Anregung soll für die kommende Mittwochssitzung von allen erwägt werden.“
THESE 4: Das RKI wusste, dass die Politik im Hinblick auf 2G-Maßnahmen Unsinn erzählte, wenn auf “Fremdschutz” verwiesen wurde - intern ging man lediglich von “Selbstschutz” aus. Das RKI widersprach der Politik jedoch nicht.
Das RKI befürwortete 2G-Maßnahmen wegen eines angeblich „höheren Selbstschutzes“ Geimpfter und Genesener – da die „vulnerableren“ Ungeimpften, die aus Sicht des RKI stärker erkranken konnten, geschützt wären, wenn sie der Öffentlichkeit fernblieben. Wie epidemiologisch sinnvoll das ist, sei dahingestellt. Ein zentrales Problem besteht jedoch darin, dass man zum Selbstschutz eigentlich niemanden zwingen kann. Eine Ausnahme bildet möglicherweise die Gurtpflicht - ein vergleichsweise banales Beispiel, das von Maßnahmenbefürwortern immer wieder gerne gebracht wurde. Ein Rauch-, Alkohol-, oder Extremsportverbot wären jedoch in einer Demokratie undenkbar. Der Staat hat in einer Demokratie nämlich weder das Recht, noch die Pflicht, seine Bürger vor allen möglichen lauernden Gefahren zu schützen. Er würde damit unverhältnismäßig in ihre Freiheitsrechte und Menschenwürde eingreifen. Ein zweites Problem besteht darin, dass das RKI das Missverständnis des “Fremdschutzes”, dem die Politik unterlag, nicht aus der Welt räumte. Dem RKI war sehr wohl bewusst, dass es sich bei 2G im Hinblick auf die Grundrechte um eine sehr gravierende politische Entscheidung handelte - widersprach dem Vorhaben aus fachlicher Sicht jedoch nicht.
Beweise:
27.08.2021 / Seite 6
„Bitte um einfach zu verstehende Einschätzung: Ist 2G sicherer als 3G hinsichtlich des Ziels Fremdschutz bei Veranstaltungen? o Ziel einfache Berechnung, die leicht nachzuvollziehen ist. o Der eigentliche Effekt von 2G ist nicht ein größerer Fremdschutz, sondern ein größerer Selbstschutz. o Fremdschutzwirkung von Impfung und Testung vermutlich im ähnlichen Bereich, bei ca. 60-70%. 2G wird wegen Schutz vor schweren Erkrankungen überlegen sein. O Man kann mit verschiedener Effektivität der Impfung und verschiedenen Raten der Nichterkennung von Infektionen durch Antigentests rechnen. o Bei 2G fällt die Abstandsregel weg, dies müsste mit berechnet werden. Ein Wegfall der Abstandsregel bei 2G muss nicht sein und wird vom RKI nicht empfohlen. o Ist 2G gegenüber 3G eine geeignete Eskalationsmaßnahme bei steigenden Inzidenzen? - Ja, wegen des Eigenschutzes. Bei 2G sind Personen von schweren Erkrankungen geschützt. - Das wäre dann aber eine Freiheitseinschränkung und damit eine juristische Fragestellung. Es ist unklar, ob von Leuten, die nur getestet wurden, ein größeres Risiko im Sinne des Fremdschutzes ausgeht. Unklar, ob das mit der aktuellen Datenlage zu belegen ist. Welches Konzept verhindert eher, dass es innerhalb einer Großveranstaltung zu Ansteckungen kommt? - 2G vermutlich nicht viel effektiver als 3G; Schutz vor Transmission von 85% bei Geimpften und Genesenen. - Kommt auf Ziele an. Verhinderung schwerer Erkrankungen ist eher möglich, wenn keine Suszeptiblen auf einer Veranstaltung sind. Ist sehr paternalistischer Ansatz und nur dann gerechtfertigt, wenn KH wieder überlastet werden könnten. Ohne Definition der Ziele kann Frage nicht geklärt werden. I. Ziel Infektionsschutz -> kann berechnet werden. II. Ziel Schutz vor schwerer Erkrankung -> kann qualitativ beschrieben werden.“
01.09.2021 / Seite 9:
„...virologische Daten (.), die eine ähnlich hohe Viruslast bei Geimpften wie bei Nicht-geimpften nahelegen. Andere meinten, dass jedoch epidemiologische Daten zur Übertragbarkeit durch Geimpfte fehlen würden.“
24.09.2021 / Seite 6
„Wird Virustransmission durch Impfung verringert? Ole Wichmann hat heute Papers zur Transmission bei Geimpften an den Krisenstab geschickt „generell Viruslast geringer und Ausscheidungsdauer verkürzt“ muss angepasst werden, die Situation komplexer ist. Sowohl Dauer als auch Wahrscheinlichkeit der Virustransmission geringer bei Geimpften, sie wird nicht unterbunden, aber das Risiko sinkt. Viruslast im oberen Respirationstrakt ist bei Geimpften und Ungeimpften nicht wesentlich anders, aber bei gleicher Exposition ist eine Infektion weniger wahrscheinlich
Es gibt wenig Daten zur Ausscheidungsdauer. Das Virus verbreitet sich zurzeit bevorzugt unter Ungeimpften. Werden gleich viele Geimpfte und Ungeimpfte getestet? Eher mehr Testung von Ungeimpften. Wichtig: bei 2G gilt AHA+L weiter (wird auch von der Politik missverstanden) Kernaussage: bitte weiter Prävention, so wenig wie möglich Veranstaltungen in Innenräumen - Superlative vermeiden: einziger Weg, wichtigster Faktor, bester Schutz, usw.“
THESE 5: Masken- und Testbefreiungen für Geimpfte unter 2G-Bedingungen dienten der Erzeugung von Impfdruck auf Ungeimpfte.
Kurzfristig sollte es für Geimpfte auf politischen Wunsch hin „Test- und Maskenerleichterungen“ geben, um einen weiteren Impfanreiz zu schaffen. Da das RKI aber genau wusste, dass dies epidemiologisch betrachtet Unsinn ist, da Geimpfte vergleichbar viel Virus ausscheiden wie Ungeimpfte, sollte es langfristig auch wieder Testpflichten - das sogenannte 2G+-Modell - für Geimpfte geben.
Beweis:
08.09.2021 / Seite 14 und 15
“2G-Regel sorgt für reduzierte Krankheitslast o Bei 3G ist Übertragung auf Ungeimpfte möglich o Das Dokument „2G/3G – Worauf lasse ich mich ein“ sollte weiterverfolgt werden o Kommunizieren, dass Geimpfte ein Risiko für Ungeimpfte darstellen können, insbes. bei vulnerablen Gruppen o Kostenfrage: Wenn es nicht erstattet wird, kann niemand regelmäßige PCR-Tests bezahlen o Kurzfristig ist mehr Strenge und dadurch Druck auf Ungeimpfte sinnvoll, langfristig müssen die Maßnahmen für Geimpfte wieder verschärft werden: Auch für Geimpfte Testung o Langfristig ist 2G und Testung sinnvoll o Länder gehen einen anderen Weg: keine Masken für Geimpfte, müssen Ungeimpfte (größte Krankheitslast) zur Impfung bewegen o Kurzer Exkurs zur rechtlichen Definition des Genesenen-Status (COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung): Ab Tag 28 bis Tag 180 nach Diagnose (PCR) o Testen von Geimpften aktuell nur dort, wo das Einhalten der Basismaßnahmen nicht gewährleistet ist o 2G+Testung hat politisch derzeit keine Priorität.”
THESE 6: Dem RKI lagen bereits früh Hinweise vor, dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt und gefährliche Nebenwirkungen bis hin zum Tod haben konnte, schob es dann aber stets auf andere Gründe, als die Impfung selbst.
Aufkommenden Zweifeln an der Impfung ging man nicht weiter nach und tat diese als „Einzelfälle“ ab. Das RKI wusste zwar aus Studien, dass es in Ländern mit hohen Impfquoten auch hohe Zahlen von Neuinfektionen gab. Doch bei möglichen Erklärungsansätzen für dieses Phänomen zog man alle möglichen Faktoren in Betracht - außer natürlich die Impfung selbst.
Beweise:
07.05.2021 / Seite 4
„Indische Kollegin berichtete eindrucksvolle und auch besorgniserregende Ergebnisse über Impfdurchbrüche bei Geimpften durch B.1.617 (60% der Proben in Maharashtra), auch Untersuchung von Impfdurchbrüchen und rekonvaleszenten Seren. (.) Ist Neutralisierung gegenüber Covaxin identisch mit hier bei uns genutzten Impfstoffen? Bei der chinesischen Vakzine gab es z.B. viele Durchbrüche, liegt es eher an Impfstoff oder an Variante? Details nicht bekannt, bzgl. Immunogenität/ neutralisierender Antikörperdaten, entspricht indischer Impfstoff Astra Zeneca (AZ) und ist vergleichbar.“
14.05.2021 / Seite 4
„Ausbruch Saarbrücken Osnabrück 2. Besonderheit: 45 Personen in Pflegeheim betreut; 19 davon pos. getestet; davon 18 vollständig geimpft; davon wiederum 7 verstorben. Alle hatten mehrere Vorerkrankungen waren älter als 82 Jahre. Einschätzung: bemerkenswerter Ausbruch. Diskussion, Fragen und Antworten bzw. offene Fragen: Abstand nach Impfungen? Virusvariante? B.1.1.7 ohne Auffälligkeiten Impfstoff? BioNTech/Pfizer. Welche Batches für Erst- und Zweitimpfung? Selbst wenn Probleme nur mit 1 Batch, sind Zahlen hoch. Korrekt gekühlt? – Laut Bericht: Keine Probleme mit Kühlkette oder Erschütterungen.“
11.06.2021 / Seite 7
„Frage: Charité-Studie zeigt Impfdurchbrüche in Altersheimen eine Woche nach der Zweitimpfung. Kann Auffrischungsimpfung für Hochbetagte trotz fehlender Evidenz empfohlen werden, weil Studie den Verdacht einer unzureichenden Immunantwort bei dieser Gruppe weckt? Antwort: Regulatorische Empfehlung möglich, STIKO empfiehlt evidenzbasiert und vollständige Immunisierung wird eine Woche nach Zweitimpfung noch nicht angenommen.“
25.06.2021 / Seite 8
„wöchentliche Info von Impfdurchbrüchen im Lagebericht.“
28. 05.2021 / Seite 3 und 4
„Hohe Anzahl Neuinfektionen in Ländern mit hohen Impfquoten Bahrain Impfquote: >50% 1. Dosis, 40% 2. Dosis Dennoch starker Fallzahlanstieg Mögliche Erklärung durch verschiedene Faktoren: Lockerungen ab Anfang Mai, Fastenbrechen Mitte Mai, Hinweise auf Nutzung von Sinofarm Impfstoff mit ggf. reduzierter Wirksamkeit Booster 6 Monate nach 2. Impfung geplant Jetzt auch Lockdown Kaum Sequenzierung, keine Evidenz zu Varianten Seychellen Impfrate 1. Dosis 71%, 2. Dosis 63% 1/3 der Neuinfektionen bei vollständig Geimpften Vor allem Sinofarm Impfstoff genutzt Wenig/keine Information zu Virusvarianten Beide Länder haben kleine Bevölkerung und viele (50% oder mehr) Saison/Gastarbeiter/Touristen, Impfproportion beruht vl. nur auf Staatsbürgern? Ggf. gibt es Ausbrüche in nichtgeimpften Gruppen? Muss untersucht werden Zweitimpfung war nach 3 Wochen, vl. reduzierte Effektivität? Wie wird mit der Impfung von Genesenen umgegangen? Ggf. wäre eine zusätzliche Impfung sinnvoll um höheren Schutz bei Genesenen zu gewährleisten Sinofarm ist nicht so gut wie mRNA Impfstoffe, nach WHO- Daten liegt Effektivität bei 70%, keine Daten zur Wirksamkeit bei >60-jährigen, mehr Information zu den Betroffenen wäre zur Einschätzung notwendig“
30.06.2021 / Seite 10
„Eine Klärung der Impfstoffwirksamkeit auf die Übertragung ist notwendig.“ (.) Internationales (nur freitags) - Surges in COVID-19 incidence in countries with high vaccination coverage: Bahrain, Chile, Germany, Seychelles, the United Kingdom and Uruguay (.) Infektionsschutzmaßnahmen: Keine eindeutigen Öffnungstrends, der „Oxford COVID-19 Government Response Tracker (OxCGRT)“ bildet allerdings nicht alle subnationalen Öffnungsmaßnahmen ab – Ursachen für den Anstieg (aus Medienberichten und Kommentaren einzelner Wissenschaftler): Kombination mehrere Faktoren: Verfrühte Lockerungen in Kombination mit Ungeimpften oder unvollständig Geimpften - Ungenügende Compliance gegenüber Hygienemaßnahmen, verfrühte Sorglosigkeit - Verbreitung von VOC- In 3 von 4 Ländern wurde Sinovac (laut WHO auch bei VOC wirksam) und Sinopharm verimpft, Datenlage zu diesen Impfstoffen ist unzureichend o Empfehlungen: Risikokommunikation zu Infektionsschutzmaßnahmen ist essentiell Impfkampagnen forcieren, Impfung als globales Anliegen betrachten (.) Hinweis: Daten zur Impfwirksamkeit wurden bei laufenden Hygienemaßnahmen ermittelt, d.h. eine Wirksamkeit von 90—95% der mRNA Impfstoffe gilt, wenn Masken getragen werden, der Infektionsdruck steigt, je weniger Masken getragen werden.“
16.07.2021 / Seite 4
„Info von WHO VOC Israel: 50% der Hospitalisierten sind geimpft, 8% der infizierten sind geimpft.“
13.08.2021 / Seite 6:
„Geimpfte, die trotz Impfung infiziert sind (Impfdurchbrüche bei ca. 79%), scheiden Delta fast so aus wie ungeimpfte nicht alle geimpften die exponiert sind scheiden Delta aus, nur die, die Infektion erleiden, nur Impfdurchbrüche, wurde auch von PHE so dargestellt.“
03.09.2021 / Seite 7
„Update Ausbruch LK Bergstraße - Von Hessen wurde Amtshilfeersuchen zur Untersuchung des Ausbruchs in LK Bergstraße im Altenpflegeheim unter überwiegend Geimpften gestellt. Inzwischen 28/86 Betr. (44%) infiziert; 6 verstorben (7%; darunter 1 Person im zeitl. Zusammenhang mit BoosterImpfung).“
29.10.2021 / Seite 6
„Presse: Sehr viele Anfragen zu Impfdurchbrüchen.“
29.10.2021 / Seite 8 und 9
„Publikation “Community transmission and viral load kinetics of the SARS-CoV-2 delta variant in vaccinated and unvaccinated individuals in the UK” kommt zu dem Ergebnis, dass der Impfeffekt auf die Reduzierung der Transmission minimal ist.“ ( (.) „Viele Presseanfragen zu Impfdurchbrüchen, 1-2% sinkende Wirksamkeit pro Woche, nachlassender Impfschutz vor Hospitalisierung bei >60 Jährigen. Minister hat allen Booster-Impfung nahegelegt (ist von STIKO aber noch nicht empfohlen) und doppelte Impfung von Genesenen (hierzu liegen FG33 und WHO noch keine Daten vor) o Frage: Was bringt wirklich Zusatznutzen?“
05.11.2021 / Seite 9
„Wie kann es sein, dass Daten zur Impfeffektivität am Anfang so falsch waren (Schutz vor 90% der Infektionen)? o In Bezug auf asymptomatische Infektionen gab es am Anfang keine Informationen. Studien zur Delta- Variante wurden erst nach Alpha durchgeführt. o Delta-Variante und waning, Abgrenzung Einfluss Delta und waning nicht möglich.“
12.11.2021 / Seite 11
„2/3 Schutz vor Infektion ist kein guter Wert, RKI sollte nicht kommunizieren, dass Geimpfte keine Überträger sind, da bald viele Menschen Geimpfte Übertragende kennen werden.“
12.11.2021 / Seite 12
„Frage: Ist der Schutz vor Infektion bei Geboosterten wieder deutlich höher? o Ja, aber die Dauer ist unbekannt und dieWirkung kommt für diesen Winter nicht schnell genug. Könnte man ganz D in 2 Wochen boostern, entspräche das einem kleinen Lockdown. Darüber hinaus sollte thematisiert werden, dass eine Infektion nach Impfung nicht positiv als Booster bewertet werden sollte, da Krankheitsrisiken bestehen, bspw. wurden vermehrt thromboembolische Ereignisse bei Impfdurchbrüchen beobachtet (unklar ob durch Durchbruch oder durch Impfung).“
THESE 7: Aber anstatt daraus zu schließen, dass die Impfung vielleicht doch nicht so gut wirkt, wie zunächst angenommen, wurde überlegt, wie man die Impfbereitschaft noch weiter steigern könne – zum Beispiel mit finanziellen Anreizen, Angst vor der Delta-Variante oder weiterem Maßnahmendruck.
Beweise:
30.06.2021 / Seite 12:
„Anregung an BzGA: Kann die Kampagne zur Impfung noch verstärkt werden? Es ist keine spezielle Aktion geplant, bisher kein Auftrag durch BMG. Ist die Überlegung, Incentives (z.B.vergünstigteEintritte) anzubieten aus PH-(Public Health)-Sicht sinnvoll – „Geld geht immer“, Beispiel Australien: Senkung von Kita- Beiträgen war als Anreiz erfolgreich - Hinweis an BzGA bzw. BMG: Zugang zur Impfung sollte erleichtert werden, ggf. Briefsendung an die Haushalte?“
02.07.2021 / Seite 5:
„Delta Variante als Motivator für das Impfen in den Fokus rücken. Ab Mitte Juli wird in Flughäfen und Raststätten eine verstärkte Kommunikation zur Einhaltung der AHA-L Regeln”
THESE 8: Das RKI lehnte den in den Medien herumgeisternden Begriff „Pandemie der Ungeimpften ab“, da man genau wusste, dass Impfungen nicht vor Übertragung schützen.
Ziel war aber nicht etwa, die Diskriminierung gegen Ungeimpfte zu beenden, sondern das klare Ziel war, dass Maßnahmen wieder für ALLE gelten sollten - ohne Privilegien für Geimpfte.
Beweise:
16.07.2021 / Seite 5
“Kommentar: Wichtig zu kommunizieren, dass AHA+L auch für Geimpfte gelten, aber ohne Wirksamkeit in Frage zu stellen.”
05.11.2021 / Seite 8
„In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht nicht korrekt, Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in Kommunikation aufgegriffen werden? Von Seiten der BZGA gibt keine Entwarnung, AHA+LRegeln werden wieder stärker in den Fokus genommen. Dient als Appell an alle, die nicht geimpft sind, sich impfen zu lassen. - Sagt Minister bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst, kann eher nicht korrigiert werden. (.) Die Frage ist, wie kann man die aktuelle Lage mit welcher Kommunikationsstrategie in den Griff bekommen. Deshalb AHA+L in Kommunikation auch an Geimpfte adressieren.“
Seite 12
„Normalerweise wäre es kein Problem, wenn Personen mild oder asymptomatisch infiziert werden. Die hohe Anzahl Ungeimpfter ist das Problem. Ist 2G oder 3G noch ein Schutzkonzept, das empfohlen werden kann? Was ist mit geimpften Kontaktpersonen, kann der Ausschluss von der Quarantäne noch gerechtfertigt werden?“ (.) Kommunikation kann nicht geändert werden. Würde große Verwirrung hervorrufen. Andere Aspekte sollten in den Vordergrund gestellt werden: AHA+L, Boosterung o Diese Punkte betonen, doppelt Geimpfte wieder in Quarantäne zu schicken, ist nicht vermittelbar. – Soll 2G+ auf dieTagesordnung gesetzt werden?“
12.11.2021
„Bisher war dem Gesetzgeber immer wichtig, die Benefits für Geimpfte herauszustellen, u.a. auch dass Geimpfte aus Risikogebieten von der Quarantäne befreit sind. (.) An sich hat eine Risikoabwägung schon stattgefunden, FG 36 nimmt das Thema trotzdem mit, incl. der Frage nach dem Benefit.“
THESE 9: Das RKI wusste, dass „Mischimpfungen“ – ein sogenanntes „heterologes Impfschema“ - zu heftigeren Reaktionen führt, riet aber dennoch zu ihnen, da eine erhöhte Reaktogenität “vielleicht” besseren Immunschutz bedeuten würde.
Beweise:
07.05.2021 / Seite 9
“Studie aus GB mit heterologem Impfschemata, gibt es Ergebnisse? (.) Erhöhte Reaktogenität bei heterologem Impfschema, heißt nicht, dass es mehr schwere Nebenwirkungen gibt, aber fiebrige Nebenwirkungen usw. sind signifikant erhöht. Abwägung in Deutschland ging in Richtung weniger Sinusvenenthrombosen, STIKO will zunächst so weiter machen. Vielleicht bedeutet erhöhte Reaktogenität erhöhter Immmunschutz, dies ist aber evtl. optimistisch gedacht.“
09.07.2021 / Seite 10:
„Empfehlung einer Kreuzimpfung unabhängig vom Alter, wenn Erstimpfung mit AstraZeneca erfolgt ist. (.) Evidenz für Kreuzimpfung ist reine Laborevidenz.“
THESE 10: Das RKI wollte den Genesenenstatus im Hinblick auf Impfempfehlungen nicht gelten lassen – weil dies „zu kompliziert” sei - und war froh, dass die STIKO davon überzeugt werden konnte.
Beweis:
09.07.2021 / Seite 10
„Neue STIKO Empfehlung wurde gestern veröffentlicht. Serologie wird vorerst nicht berücksichtigt. Hiervon konnte STIKO überzeugt werden. Wäre bei Genesenen, in aktueller Situation zu kompliziert.”
THESE 11: Das RKI war sich darüber im Klaren, dass viele Entscheidungen rein politischer Natur waren, und nicht evidenzbasiert, hielt aber auch nicht dagegen.
Beweise:
07.05.2021 / Seite 10
„Problem, dass Politik zunehmend von Evidenz und STIKO Empfehlungen abweicht, Beispiel AZ Impfintervall, Wirksamkeit durch 2. Dosis nach 12 Wochen deutlich gesteigert, jetzt Zustimmung zu Impfung nach 4 Wochen für schnellere Freiheiten, aus STIKO Sicht ist dies ein Problem bei nichthinreichender Evidenz.“
19.05.2021 / Seite 10
„BM Spahn zu Verkürzung des Impfabstands: Fehlende Zweitimpfung vor Reisen ggf. auch negativ, dann besser kürzerer Abstand. Frage, ob es Daten nach Zweitimpfung zu Sinusvenenthrombosen gibt.”
05.11.2021 / Seite 8
„In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht nicht korrekt, Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in Kommunikation aufgegriffen werden? Von Seiten der BZGA gibt keine Entwarnung, AHA+LRegeln werden wieder stärker in den Fokus genommen. Dient als Appell an alle, die nicht geimpft sind, sich impfen zu lassen. - Sagt Minister bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst, kann eher nicht korrigiert werden.
THESE 12: “Shifting Baselines”: Das Ende der Corona-Maßnahmen wurde seitens des RKI an eine Impfquote von 60% geknüpft. Als die entsprechende Impfquote dann aber erreicht war, hob das RKI die hohe Risikobewertung und die Empfehlung der Maßnahmen immer noch nicht auf.
Beweise:
14.05.2021
„CDC, USA: Zweifach Geimpfte können auf Maskentragen u.a. verzichten. Diskussion wird auch bei uns aufkommen. Bereits Gespräche im Haus? L. Schaade: nicht darüber diskutieren, solange noch keine 60% geimpft. Impfquote in USA viel höher. Anmerkungen: Bevölkerung wird Mühe haben, bis zum Erreichen einer angemessenen Impfquote Masken zu tragen; nicht möglich, sich von jedem Impfausweis zeigen zu lassen; insofern plausibel, Maskentragen an Impfquote festzumachen. Die meisten Studien zu Impfstoff-Effektivität wurden durchgeführt, als alle Menschen Masken getragen haben.“
Anmerkung A.V.: Die Impfung wirkt also nur, wenn Menschen Masken tragen?
09.06.2021 / Seite 10
„Aktuelle Risikobewertung - Diskussion o Herausforderung an die Kommunikation: Trotz sinkender Inzidenzen ist die Gefahr noch nicht vorüber o Perspektive: Wie lange soll im Lagebericht das Risiko als „hoch“ eingestuft werden? Kann angesichts weiter sinkender Fallzahlen eine andere Formulierung gefunden werden? Die regionale Heterogenität erschwert die Kommunikation o Es ist zu früh für die Bezeichnung „Moderat“ o Presse beantwortet dazu eingehende Fragen mit einer (mit Leitung abgestimmten) Antwort: Basismaßnahmen sind weiterhin einzuhalten, es handelt sich um eine Momentaufnahme, ein Anstieg durch Zunahme der Mobilität ist möglich, die Gefahr ist noch nicht vorbei, trotz einzelner LK mit Inzidenz 0 o Wichtig zu kommunizieren: Die jetzige Situation ist unter Schutzmaßnahmen entstanden, Anzahl von Kontakten liegt laut Umfrage noch bei 1/2 im Vgl. zu Präpandemiezeit (.) Nachlassen der Impfbereitschaft muss verhindert werden.“ (.) RKI kann sich hierzu unabhängig von der Politik, die auf Inzidenzen schaut, positionieren. Rationale: Solange nicht jeder eine Impfchance hatte, sind Masken und AHA-Regeln insbesondere in Innenräumen zu empfehlen. ToDo: aus der Diskussion sollen die Gründe für die anhaltende Gefahr und gegen eine frühzeitige Entwarnung entnommen und über die nächsten 6 Wochen verteilt für kommende BPKs vorbereitet werden (Stichwort „sachlicher Spielverderber“)“
16.06.2021 / Seite 9
„Starker Wunsch nach Deeskalation der Maßnahmen. Auch in Pflegeheimen besteht der Wunsch auf Testen zu verzichten. Wann wird Infektionsschutz wieder in die Hände der Menschen gelegt? Wenn wir in der Basisstufe sind. Beibehaltung von Maßnahmen bis alle ein Impfangebot bekommen haben.“
Seite 10
„Schreiben ans BMG: Basismaßnahmen einschließlich MNS sollen beibehalten werden, bis alle die Gelegenheit hatten sich impfen zu lassen.“
Seite 11
„Wann endet die Pandemie? Mindestvoraussetzung: wenn alle ein Impfangebot erhalten haben. Soll am Freitag diskutiert werden. Abwarten des Winters sinnvoll.“
Seite 12:
„Krankenhäuser fragen an, ab wann sie lockern können. Antwort: Können noch keinen Zeitpunkt nennen. o Wenn alle die Gelegenheit zur Impfung hatten? Reicht das aus um alle Maßnahmen zu lockern?“
Anmerkung A.V.: Die selbstauferlegte Bedingung, ein Ende der Pandemie an den Zeitpunkt zu knüpfen, an dem alle ein Impfangebot hatten, wurde gleichzeitig schon wieder infrage gestellt, stand also auf sehr tönernen Füßen. Man war sich im RKI offenbar selbst nicht sicher, unter welchen Bedingungen man wieder öffnen wollte.
16.06.2021 / Seite 10
„Aktuelle Risikobewertung Vorschlag für neue Risikobewertung o Wurde gestern veröffentlicht. O Nächste Woche wird wieder diskutiert, ob community transmission noch zutrifft und ob die Gefährdung auf „mäßig“ geändert werden soll. o In AGI herrscht Haltung vor, dass jetzt schon ein niedrigeres Risiko besteht.“
25.06.2021 / Seite 5
„Aktuelle Risikobewertung Moderat? Community transmission? Diskussion: Gegenstimmen für eine Herabstufung der Gefahrenlage argumentieren mit dem zu erwartenden Anstieg der Fallzahlen im Herbst. Eine Herabstufung der Gefährdungslage könne als Signal für das Ende der Pandemie verstanden werden. Befürworter einer Herabstufung befürchten jedoch, dass es ohne eine Rückstufung bei den aktuell niedrigen Fallzahlen keinen Eskalationsspielraum mehr gäbe. Entscheidung: Beibehaltung der aktuellen Risikobewertung, d.h. keine Rückstufung der Gefahrenlage in ‚moderat‘.“
Anmerkung A.V.: Man behielt die Gefahrenstufe „hoch“ also bei, weil eine „Herabstufung“ als aus Sicht des RKI „falsches Signal“ für das Ende der Pandemie hätte gewertet werden können. Eine Herabstufung hätte man aus RKI-Sicht auch nur vorgenommen, um danach wieder erneuten „Eskalationsspielraum“ zu haben.
THESE 13: Als es zur FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV und im öffentlichen Raum über den Winter 2021/22 kam, widersprach das RKI nicht, obwohl es von FFP2-Masken fachlich nicht überzeugt war.
Beweise:
19.05.2021 / Seite 12
„FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV wird entfallen, Verordnungen werden entkoppelt von der epidemische Lage von nationaler Tragweite, die ggf. im Sommer enden könnte. Derzeit sind alle entsprechenden Verordnungen an die epidemische Lage geknüpft.“
Anmerkung A.V.: An dieser Stelle wird deutlich, dass das RKI zunächst davon ausging, dass die FFP2-Maskenpflicht entfallen würde. Als diese dann dennnoch bis April 2022 beibehalten wurde, widersprach das RKI nicht.
16.06.2021 / Seite 10
„MNB/MNS, siehe z.B. Anfrage BMG zum Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln o Mehrere Politiker haben die Abschaffung der Maskenpflicht in den Raum gestellt. Schreiben ans BMG: Basismaßnahmen einschließlich MNS sollen beibehalten werden, bis alle die Gelegenheit hatten sich impfen zu lassen. o In Innenräumen wird weiterhin empfohlen Maskenzu tragen. Dies sollte aktiver kommuniziert werden. Wie kann das gut begleitet werden? o Klare Festlegung auf medizinischenMund-Nasenschutz, keine Empfehlung von FFP2 oder Mund-Nasenbedeckung.“
16.06.2021 / Seite 11
„Maske vor allem drinnen und auch draußen, wenn kein Abstand eingehalten werden kann.“
Anmerkung A.V.: Selbst Karl Lauterbach gab im Winter 2023 zu, dass „Masken draußen” eine “drakonische Maßnahme” gewesen sei, die man heute nicht nochmal so durchführen würde. Corona-Regeln im Freien seien gemäß Lauterbach wortwörtlich “Schwachsinn” gewesen. Was das für die RKI-Empfehlung für “Masken draußen” bedeutet, ist aus heutiger Sicht unstrittig: Sie war Schwachsinn. Dies ist besonders problematisch, da auf Grundlage der RKI-Empfehlung für Masken draußen auch Versammlungsverbote unter freiem Himmel legitimiert wurden - mit der Unterstellung, Regierungskritiker würden sich ohnehin nicht an Maskenpflichten unter freiem Himmel halten. Da die Versammlungsfreiheit in einer Demokratie ein sehr hohes Rechtsgut darstellt, führte hier eine fachliche Fehleinschätzung des RKI zu einer systematischen Verletzung von Grundrechten. Die fragwürdigen Empfehlungen des Instituts bedürfen daher einer Aufarbeitung, damit es nie wieder zu einer Rechtsbeugung im Namen der Wissenschaft kommen kann.
THESE 14: Das RKI stellte fest, dass die Maßnahmen sogar zu erhöhten Zahlen saisonaler Erreger führten.
Beweis:
14.07.2021 / Seiten 6 und 7
„Saisonale Coronaviren: NL63-Welle scheint vorbei zu sein, Maßnahmen haben starke Veränderung des Infektionsgeschehens in 2020/21 bewirkt, Welle war 3-mal höher als normalerweise verzeichnet.“
THESE 15: Das RKI verdächtigte Ostdeutsche pauschal, keine Kontaktverfolgung zu betreiben, und deshalb so niedrige Zahlen zu haben.
Beweis:
16.07.2021 / Seiten 4 und 5
„Frage: Ursache für die steigenden Inzidenzen bzw. für das starke Gefälle zwischen neuen und alten BL? Wird Contact Tracing betrieben. Antwort: Deltavariante noch wenig präsent im ostdeutschen Raum, Contact Tracing erweist sich als schwierig, da wenig Kooperationsbereitschaft der Gefragten vorhanden ist.“
THESE 16: Das RKI war politisch weisungsgebunden, und dies war ihm auch bewusst.
Beweis:
10.09.2021 / Seite 6 und 7
„Am Donnerstag erfolgte vor Veröffentlichung der Aktualisierung des Kontaktnachverfolgungsmanagement-Papiers eine ministerielle Weisung zur Ergänzung. Diese beinhaltete die Berücksichtigung der AG-Tests für die Freitestung auch schon nach 5 Tagen. Es wurde von RKI-Seite die Notwendigkeit der Seriellen Testung im Anschluss an die Freitestung ergänzt, damit das Sicherheitsniveau erreicht wird und so umgesetzt. Der neue Passus sorgte für Irritation auf Seiten der Länder. Eine derartige Einflussnahme seitens des BMG in RKI-Dokumente ist ungewöhnlich. Die Weisungsbefugnis des Ministers bei technischen Dokumenten des RKI wird derzeit von L1 rechtlich geprüft. Aktuelle Einschätzung der RKI-Leitung ist, dass die Empfehlungen durch das RKI in der Rolle einer Bundesbehörde ausgesprochen werden, und einer ministeriellen Weisung zur Ergänzung dieser Empfehlung nachgekommen werden muss, da das BMG die Fachaufsicht über das RKI hat und sich als Institut nicht auf Freiheit der Wissenschaft berufen kann. Die wissenschaftliche Unabhängigkeit des RKI von der Politik ist insofern eingeschränkt.“
THESE 17: Das RKI unterstützte auch Länder im globalen Süden, etwa in Subsahara-Afrika, bei der Überwindung von „Impfskepsis“.
Beweis:
10.09.2021 / Seite 7
Anfragen kommen aber auch direkt aus Ländern v.a. bzgl. der Umsetzung von Impfungen und Kampagnenentwicklung aber auch den Umgang mit Vaccine-Hesitancy oder Rumours (in vielen Ländern Thema trotz begrenzter Verfügbarkeit, z.B. Sub-Sahara Afrika, häufig auch Health Care Worker). RKI unterstützt bereits in diesen Bereichen”
THESE 18: Das RKI hatte stets Angst, für Fehlentscheidungen politisch verantwortlich gemacht zu werden.
Beweise:
22.102021 / Seite 6
„Eine Strategie zum Umgang mit der Wahrnehmung in der Bevölkerung, dass Deutschland die Pandemie nicht gut bewältigt hätte und das RKI zum Teil dafür verantwortlich sei, soll entwickelt werden. Eine Aufarbeitung der Bewältigung der Pandemie mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) aufgrund eines Widerspruchs von Herrn Seehofer nicht weiterverfolgt.“
Anmerkung A.V.: An dieser Stelle besonders interessant: Ein erster Aufarbeitungsvorstoß scheiterte offenbar am Widerstand des damaligen Innenministers Horst Seehofer.
29.10.2021 / Seite 6
„Schwierig sich zu politischen Fragen zu äußern. Aufpassen, dass RKI nicht für alles verantwortlich gemacht wird, weil sich kein anderer äußert.“
FUN FACT: Am 13. Juli 2021 besuchte Angela Merkel höchstpersönlich das RKI - unter anderem, um über die Impfstrategie zu sprechen.
Beweis:
09.07.2021, Seite 12, unter „Wichtige Termine“
„Fr. Merkel wird das RKI kurzfristig nächsten Dienstag um 11 Uhr besuchen. Sicherheitsfragen sind zu klären. Geplant ist ein Museumsbesuch, 2 Vorträge zur strategischen Ausrichtung des Hauses und zur Impfstrategie sowie eine Pressekonferenz.“
TEIL 2: Themenschwerpunkt Kinder
Eines haben alle bisherigen Medienberichte zu den RKI-Protokollen und unserer Pressekonferenz gemein: Sie alle vernachlässigen vollkommen die Schäden, welche die Maßnahmen bei den Kindern in Deutschland angerichtet haben. Und das, obwohl mein geschätzter Kollege Bastian Barucker ein fulminantes, in meinen Augen historisches Plädoyer zu den Maßnahmenschäden für Kinder auf unserer Pressekonferenz abgeliefert hat, das eigentlich im Wortlaut gedruckt in jeder Zeitung des Landes erscheinen müsste. Ich kann es mir nur so erklären, dass die Versündigung an den Kindern, die stattgefunden hat, so gravierend und so unverzeihlich ist, dass man hier nicht näher hinschauen kann und will. Das Bild im Spiegel, das sich offenbaren würde, wäre so verachtenswert, dass es nicht mehr adressiert, sondern nur noch kollektiv verdrängt werden kann. Plakativ formuliert: Man hat die Kinder unter den Bus geworfen, um Erwachsenen ein Gefühl vermeintlicher Sicherheit zu geben. Ich habe mich bei der Durchsicht der Protokolle ebenso wie mein Kollege Barucker auf Aussagen zu Kindern fokussiert, und werde meine Erkenntnisse dazu im Folgenden gebündelt darstellen.
THESE 1: Das RKI wusste von schweren Nebenwirkungen der Impfung, gerade für junge Menschen, z.B. Myokarditis bei jungen Männern oder Sinusvenenthrombosen, sah aber keinen Warn- oder Handlungsbedarf, und spielte die Schäden herunter.
Vermutlich war man im RKI der Meinung, dies fiele ohnehin in den Aufgabenbereich des Paul-Ehrlich-Instituts - und es sei schließlich völlig normal, dass Schäden in großer Zahl auftreten, wenn so viel geimpft würde. Eine derart perfide Logik lässt sich wohl am besten mit dem Sprichwort “Wo gehobelt wird, fallen Späne” beschreiben. In diesem Zusammenhang sei daran erinnern, dass die Schweinegrippenimpfung bereits nach 53 Fällen in Deutschland vom Markt genommen wurde.
Beweise:
07.05.2021 / Seite 8
„Nebenwirkungsmeldungen: PEI hatte 45.000 in den letzten Wochen
Dies kann mit an der schieren Masse von jetzt >1 Mio. Impfdosen/Tag liegen
Bruchteil der Geimpften hat Impfreaktionen, diese sind meist unbedenklich werden aber dennoch gemeldet, auch aufgrund der erhöhten Aufmerksamkeit Herausforderung für PEI ist relevante Dinge herauspicken, z.B. Myokarditis bei jungen Männern, Sinusvenenthrombosen, usw.“
Seite 9
„Myokarditis bei mRNA-Impfstoffen: (.) Geclusterte Fälle bei Männern unter 30 stellen aktuell ein Signal dar. Ob es als Sicherheitshinweis aufgenommen wird, weiß man noch nicht, keine Kausalität etabliert. Soll beobachtet werden, aber wie bemerkt man dies? Leistungsabfall?“
17.09.2021 / Seite 8
Verlauf der Myokarditiden: meistens eher milde, selbst limitierende Verläufe. Im Sicherheitsbericht vom PEI (Stand 31.07.) waren für mRNA 393 Fälle und für Vektorimpfstoffe 39 Fälle mit Myokarditis gemeldet (wobei deutlich mehr mRNA verimpft wurde).“
08.10.2021 / Seite 6
„Gestern fand ein Treffen zwischen STIKO, PEI, BMG statt. Thema war die Aussetzung von dem Moderna Impfstoff in skandinavischen Ländern. Grund dafür war eine erhöhte Anzahl an Myokarditis Fällen v.a. unter jungen Menschen. Das Risiko war 4-mal höher beim Moderna als beim Biontech Impfstoff. In Deutschland gibt es noch wenig entsprechende Daten. Diese werden aufgearbeitet. Dies ist auch relevant für eine empfohlene Booster-Impfung.“
THESE 2: Das RKI wusste, dass die Corona-Maßnahmen vor allem bei Kindern zu einem Absenken der Basisimmunität gegenüber anderen Krankheiten führen würden.
Beweis:
19.05.2021, Seite 7
„Altersverteilung endemische Coronaviren: AG5-15 und 0-4 am Stärksten betroffen, aber auch Infektionen bei AG16-60 o Diskussion: Warum Anstieg bei NL63? Geringere Basisimmunität bei NL63 könnte eine Rolle spielen, durch den langen Zeitraum, in dem durch Maßnahmen Infektionen unterdrückt wurden. Dies wird auch für Influenza befürchtet. Aber auch Rückgang der Einsendungen, ggf. Verzerrung, wenn einzelne Praxen stärker betroffen. Bei NL63 bisher kein Rückgang aufgrund saisonaler Faktoren zu sehen.“
THESE 3: Die Notwendigkeit der Kinderimpfung wurde mit nicht-epidemiologischen Begründungen legitimiert, etwa „psychologischen Folgen“, oder dass Kinder ohne Impfpass nicht mehr reisen können.
Beweise:
21.05.2021 / Seite 8
„Wenn Kinderimpfungen nicht in Aussicht sind, können diese nicht international reisen, da Reisen an Impfzertifikate geknüpft sind.“
30.07.2021 / Seite 9
STIKO diskutiert derzeit über die Impfempfehlung für Kinder: Moderna wird auch für 12-17-Jährige mit Risiko empfohlen. Überlegungen, ob die Empfehlung auch auf gesunde Kinder ausgedehnt wird, Treffen dazu nächste Woche, Impfziel muss neu definiert werden: bisher Ziel Verhinderung von schweren Fällen/Todesfällen und Überlastung des Gesundheitssystems. Wenn auch Verhinderung von leichten Fällen, psycholog. Folgen etc. als Ziel aufgenommen werden, würde das die Bewertung ändern. Modellierung: durch Impfung der Jugendlichen keinen Einfluss auf Verlauf der 4. Welle, stattdessen ist Impfung der 18-65jährigen jetzt wichtig”
THESE 4: Das RKI wusste, dass es zur Kinderimpfung nicht genug Daten gibt, schwieg aber, als Jens Spahn nur zwei Wochen später - noch vor der EMA-, und lange vor der STIKO-Empfehlung - ein Kinderimpfprogramm plante.
Beweise:
07.05.2021
„Es ist nicht ausgeschlossen, dass STIKO empfiehlt, nur Jugendliche mit Grunderkrankung zu impfen, dies wird kommunikativ schwierig, doch lieber Vorsicht aufgrund mangelnder Daten.“
19.05.2021 / Seite 10
„Impfung von Kindern: Auch wenn STIKO die Impfung für Kinder nicht empfohlen wird, BM Spahn plant trotzdem ein Impfprogramm.“
Ergänzung am 06.08.2024:
21.05.2021 / Seite 6
“Pädiatrische Fachverbände stehen der Impfung von Kindern zurückhaltend gegenüber - Politik bereitet bereits Impfaktionen vor, damit die entsprechenden Jahrgänge zum Ferienende geimpft sind”
28.05.2021 / Seite 9
„Kinderimpfung: Zulassung wird von EMA heute erwartet GMK hat sich gestern getroffen und vorsichtig geäußert STIKO Vorsitzender bittet, Impfung von Jugendlichen nicht an Präsenzunterricht zu binden Montag AG Treffen, dann abschließend nächste Woche Freitag oder Woche darauf Stellungnahmeverfahren STIKO ist eher nur für Impfung von Risikokindern Auf Bevölkerungsebene würde Impfung von 12-16-jährigen wenig Effekt haben, deswegen sollen zunächst junge, mobile Erwachsene weiter priorisiert werden In USA wurden 2,4 Mio. Kinder geimpft, noch keine Daten zur Sicherheit verfügbar, es muss noch abgewartet werden um Erfahrung kennenzulernen.“
Ergänzung am 06.08.204:
15.12.2021 / Seite 6
“Zurzeit ist auch eine Booster-Impfung von Kindern aus ministerieller Seite angedacht, obwohl dazu keine Empfehlung und teils keine Zulassung besteht.”
THESE 5: Kinder und Masken: Bezüglich der Maskenpflicht an Schulen legte das RKI innerhalb von nur 2 Wochen eine 180°-Wende hin.
Anfang Juni 2021 war das RKI noch GEGEN eine Maskenpflicht bei Kindern in Schulen, wenn die Inzidenzen niedrig waren. Nur zwei Wochen später plädierte man dann für eine inzidenzunabhängige Maskenpflicht für Kinder.
Beweise:
09.06.2021 / Seite 10
„In SH (Schleswig-Holstein) soll die Maskenpflicht in Schulen fallen o Dies entspricht unseren Empfehlungen: Bei Inzidenz <35 keine Maskenpflicht für jüngere Schüler, für ältere optional.“
Anmerkung A.V.: Bereits eine Woche später, am 16. Juni plädierte das RKI dafür, dass „junge Menschen“ „aus Solidarität“ FFP2-Masken tragen sollten, für „vulnerable“, die das selbst nicht können - trotz weiterhin niedriger Inzidenzen:
16.06.2021 / Seite 10
„Die Empfehlung, dass verwundbare Menschen sich durch FFP2-Masken selbst schützen sollen, ist nicht zielführend, da diese oft keine FFP2 Masken tragen können. Hier ist Solidarität gefragt. Eine gezielte Ansprache von jungen Menschen sollte stattfinden.“
Anmerkung A.V.: Ende Juni 2021 sprach sich das RKI dann für eine inzidenz-unabhängige Maskenpflicht für Kinder in Schulen aus – nur zwei Wochen, nachdem man in Abhängigkeit von niedriger Inzidenz dagegen positioniert hatte. Hatten sich in zwei Wochen die Forschungsergebnisse so stark geändert?
25.06.2021 / Seite 6 und 7
„In diesem Rahmen wurde über die zu befürwortenden Maßnahmen in Schulen diskutiert, gerade für den Herbst. Es wurde eine Einigung darüber erreicht, dass ein Multikomponentenansatz am erfolgversprechendsten ist: Medizinischer Mund-Nasen-Schutz unabhängig von der Inzidenz! Kein FFP2 notwendig! (.) ToDo: Anpassung aller betroffenen Papiere an die Diskussion, insbesondere im Hinblick auf das Maskentragen: „Masken als Teil der Multikomponenten-Strategie sollten unabhängig von Inzidenzschwellen immer getragen werden.“
THESE 6: Die “inzidenzunabhängige Maskenpflicht” an Schulen wurde beschlossen, obwohl dem RKI bewusst war, dass die Maßnahmen an Schulen Erkältungskrankheiten nicht verhindern.
Beweise:
30.06.2021 / Seite 4
„Syndromische Surveillance - GrippeWeb - ARE-Raten in allen Altersgruppen gehen stark nach oben, Besonders Kinder sind betroffen (0-14Jährige), Erwachsenen ziehen nach – ARE-Konsultationen - Konsultationsinzidenz in allen Altersgruppen im Vergleich zur Vorwoche angestiegen, auch hier sind Kinder die Vorreiter (.) Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen die Übertragung resp. Erkrankungen nicht verhindern.“
Anmerkung A.V.: Die komplett wortgleiche Formulierung findet sich so noch ein weiteres Mal, am 07.07.2021, Seite 7 und 8. Am Anstieg der Erkältungsraten waren aus Sicht des RKI die Kinder selbst schuld, da sie die Maßnahmen nicht gut einhielten.
Beweise:
07.07.2021 / Seite 10
„Frage: Warum Zunahme von ARE bei gleichzeitiger Abnahme der Testungen? Antwort: Kinder werden häufig in der Schule getestet, daher wird davon auszugegangen, dass es sich häufig nicht um COVID-19 handelt und nicht getestet. ARE-Zunahme zeigt sinkendes Risikobewusstsein und geringere Kontaktbeschränkungen“
THESE 7: Das RKI setzte sich schlussendlich für eine Kinderimpfung und Impfung junger Menschen ein, obwohl ihm bewusst war, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von Corona kaum betroffen waren.
Die Kinderimpfung sollte u.a. dazu dienen, Erwachsene zu schützen, die Impfung von Jugendlichen, um Kinder zu schützen, etc. Es wurde ein „Fremdnutzen“ erwogen - was jedweder Medizinethik widerspricht.
Beweis:
30.06.2021 / Seite 8
„Bedeutung der Impfung junger Erwachsener sollte deutlich kommuniziert werden.“
Seite 9:
„Kinder haben ein im Vgl. zu anderen Atemwegserkrankungen geringes Risiko für schwere Krankheitsverläufe.“
09.07.2021 / Seite 10
“Kinderimpfung ist thematisch wieder in den Vordergrund gerückt. Moderna wird für 12-17 Jährige demnächst zugelassen. Myokarditis trat vor allem nach der 2.Dosis auf. Aktuelle Daten werden benötigt. Modellierung wird mit und ohne Impfung von Jugendlichen erzeugt. Schutz von Erwachsenen durch Impfung von Kindern wird versucht zu quantifizieren.“ (.)
„Wenn Jugendliche geimpft werden würden, könnten damit auch Kinder unter 12 geschützt werden.“
14.07.2021 / Seite 5
„Diskussion: AG-Anstieg jetzt (20-29-jährige) ähnelt dem von 2020, ist nur früher; einerseits Betonung, dass junge Leute unter den Maßnahmen leiden, andererseits werden ihnen auch Vorwürfe gemacht, wie könnte Kommunikation bzw. Vorgehen ohne Vorwurfshaltung laufen, falls Trend sich analog dem letzten Jahres fortsetzt? Ggf. Modellierung? Zielgruppenspezifische Kommunikation - Wer sollte insbesondere adressiert werden? Primär junge Menschen, diese verhalten sich anders - Es muss cool sein, sich impfen zu lassen - Impfung dieser Gruppe ist ein wichtiges Thema auch in Zusammenhang mit kommendem Herbst.“
Seite 9
„Aspekte in Hinblick auf Steigerung der Impfquote bei jüngeren Menschen und hohen Stellenwert von aufsuchender Impfung und Bedarf an Kommunikation hierzu wird mitgenommen - Ist eine größere Aktivität auf Bevölkerungsebene geplant durch BZgA oder BMG? - BMG hat “Ärmel hoch” Kampagne, ob diese auf jüngere Gruppen fokussiert wird, ist unbekannt - BZGA selbst macht keine groß angelegte Kampagne, sondern arbeitet mit an Kommunikationsmaßnahmen des BMG Beobachtung der Daten aus COSMO, COVIMO und entsprechende Anpassung der BZgA-Kommunikation, darüber hinaus ist aktuell nichts geplant - Zielgruppe jüngere Menschen & Impfung - Z.B. Influencer-Vaccination Challenge auf YouTube- BZgA eruiert Möglichkeiten hierzu - FG33 Natalie Grams hat erfolgreiche Videos mit BMG gemacht, eventuell ist hier eine Vernetzung möglich um Material für jüngere Zielgruppen zu entwickeln - Viele Aspekte des Themas könnten mit mehr Humor angegangen werden (z.B. Angst vor Impfnachwirkung thematisieren) - Z.B. hat @elhotzo bei seiner Impfung seine Impfreaktion thematisiert.“
16.07.2021 / Seite 4
„Herr Wieler wünscht sich Zahlen/ Daten zur Kommunikation in Interviews, dass auch junge Menschen hospitalisiert werden und schwere Verläufe haben.“
Ergänzung am 06.08.2024:
27.11.2021 / Seite 9
“Übertragungsdynamik und Suszeptibilität: Jüngere Kinder sind sehr selten Indexperson, sie infizieren sich in der Familie.”
THESE 8: Dem RKI war bewusst, dass die STIKO-Impfempfehlug für Kinder und Jugendliche 12-17 Jahren unter großem öffentlichen Druck zustande kam, und hakte nach. Wie die Entscheidung schlussendlich aber gelaufen ist, wissen wir alle – unter großem öffentlichem Druck.
Beweis:
06.08.2021 / Seite 10
„Heute findet die STIKO-Sitzung zur Kinder- und Jugendlichenimpfung statt, Ergebnisse werden erst nach Beendigung kommuniziert. Ist dort thematisiert, dass die Entscheidung nicht durch den öffentlichen und politischen Druck beeinflusst sein, bzw. als Reaktion darauf erfolgen sollte. Ja, wurde von Prof. Mertens eingebracht.“
Anmerkung A.V.: Erfreulich, dass der Hinweis, dass eine STIKO-Entscheidung pro Kinderimpfung nicht von öffentlichem Druck beeinflusst sein darf, von Professor Thomas Mertens „eingebracht“ wurde – schlussendlich beugte er sich ebenjenem Druck aber trotzdem.
THESE 9: Die Impfung jüngerer Kinder wurde vom RKI als „Versprechen“ für ein baldiges Ende der Maßnahmen, das dadurch möglich würde, in den Raum gestellt.
Beweis:
25.08.2021
„Es sollte auch kommuniziert werden, dass sehr wahrscheinlich in wenigen Monaten ein Impfstoff auch für die jüngsten Altersgruppen zur Verfügung stehen wird, so dass eine Weiterführung der aktuellen Beschränkungen nur noch für einige Monate notwendig sein wird bzw. ein Ende absehbar ist.“
Anmerkung A.V.: Das war im August 2021. Wir kennen alle die Realität. Maßnahmen gingen weiter bis April 2022, für Pflegekräfte und Soldaten bis ins Jahr 2023/ 2024 hinein. Und auch die Beibehaltung von Maßnahmen an Schulen wurde mit dem baldigen Vorhandensein der Impfung für unter 12-Jährige gerechtfertigt – als dann aber die Impfung für unter 12-Jährige da war, wurden die Maßnahmen trotzdem weitergeführt:
03.09.2021 / Seite 12
„Containment im Schulsetting: in absehbarer Zeit wird es ein Impfangebot für Kinder unter 12 Jahren geben, deshalb ist es gerechtfertigt Maßnahmen im Schulsetting beizubehalten.“
THESE 10: Der gemeinsame „Krisenstab“ des BMG und BMI wollte sogar noch härtere Maskenregeln für Kinder, und sich am liebsten an den amerikanischen Richtlinien orientieren, die ein Maskentragen für Kinder ab dem Alter von 2 (!) Jahren vorsahen. Das RKI sollte seine Formulierung diesbezüglich „nachschärfen“.
Beweis:
02.07.2021 / Seite 6
„Die Formulierung im Ergänzungsdokument bezüglich des Maskentragens wurde von Krisenstab als zu defensiv und einschränkend empfunden. Sofern es ausreichend Evidenz gibt, z.B. empfiehlt die American Academy of Peds das generelle Maskentragen ab 2J (Face Masks (aap.org), sollte hier eine verschärftere Formulierung gefunden werden. ToDo: Die Formulierung im Dokument zum Tragen von Masken nicht an Bedingungen wie erhöhte Mobilität oder zeitliche Befristungen koppeln. Das Tragen von Masken sollte auch bei niedrigen Inzidenzen ohne Einschränkung beibehalten werden und als Beibehaltung von Basismaßnahmen verstanden werden. Daher bitte Formulierung ‚nachschärfen‘.“
Fazit
(ergänzt am 02.08.2024 um 20:08 Uhr)
Aktuell wird gerne das Narrativ einer falschen Dichotomie aufgespannt: "Gutes RKI, böse Politik". Dem wollte ich mit diesem Text ganz klar eine Absage erteilen - zumal es meiner chronologischen, detaillierten Analyse nicht standhält.
Auch wenn das RKI als weisungsgebundene Behörde zahlreichen Willkürentscheidungen der Politik unterlag: Es hat auch selbst zahlreiche irrationale Corona-Maßnahmen, bar jeder Evidenz - auch für Kinder - vorangetrieben.
Wenn wir das RKI nun von aller Verantwortung freisprechen, weil wir es aus einem kindlich-naiven Weltbild heraus gewohnt sind, in "gut" und "böse" zu denken, dann kommt gefährliche Geschichtsklitterung dabei heraus.
Das RKI kann sich in meinen Augen von seiner historischen Schuld während der Corona-Zeit mit Hinweis auf die politische Weisungsgebundenheit nicht freisprechen. Man hat aus freien Stücken eskaliert - man hat die Maßnahmen irgendwann selbst gewollt. Man wollte die eigene, in der Corona-Zeit erlangte Machtposition nicht ohne Weiteres wieder aufgeben.
Das RKI hat - auch wenn es sehr wohl kritische Stimmen im Institut gab - als Institution in einem historisch entscheidenden Moment versagt. Für diese historische Schuld muss es nun selbst die Verantwortung tragen.
Fortsetzung folgt.
Meine journalistische Arbeit ist unabhängig und wird ausschließlich von meinen Lesern finanziert. Ich bedanke mich herzlich für die Unterstützung!
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Tausend Dank für den Mut und die Arbeit!
Dear Aya, although I have used on-line resources to translate this, and so may not have fully understood, it is in essence an 8200 + word wave of information.
Thesis 6: "16th July 2021: Info from WHO VOC Israel: 50% of hospitalized are vaccinated, 8% of infected are vaccinated"
Wow.
The second section about children is as alarming as the first section.
So much that was denied in public was admitted and known behind the closed doors of the State.
It also covers so many other countries. The UK's high-powered group of committees which were collectively named after a meeting room in the London civil service HQ, 'SAGE', together with UN and WHO - made so much of the running. So many lies. So much damage.
Thank you to everyone who worked on this.