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„SARS-CoV-2 kam aus einem Labor“

Ich habe mit dem Molekularmediziner Dr. Valentin Bruttel über den Ursprung von SARS-CoV-2 gesprochen. Er ist sich sicher: Das Coronavirus hat keinen natürlichen Ursprung.

Es gibt kaum ein umstritteneres Thema, als den Ursprung von SARS-CoV-2. International scheint sich die Ansicht durchzusetzen, dass es sich um einen sogenannten „Laborunfall“, einen „Lab Leak“, handelt. In Deutschland gibt es zu diesem Thema kaum einen Diskurs. In Teilen ist dies der Stimme von Christian Drosten zu verdanken, der von Anfang die Idee, das Virus könne aus einem Labor kommen, stark bekämpfte – aber später behauptete, immer offen für beide Varianten gewesen zu sein. Die Medien hierzulande scheinen das Thema Covid-Ursprung gänzlich ad acta gelegt zu haben, frei nach dem Motto: Wahrscheinlich war es eine Zoonose - ganz herausbekommen werden wir es sowieso nicht. Ich halte diese Haltung für fatal - denn wenn wir uns nicht der Frage nähern, handelt sich möglicherweise um den größten Industrieunfall aller Zeiten, dann können wir auch keine adäquaten Forderungen an die Politik stellen. Dann müssen wir damit rechnen, dass weitere Laborunfälle geschehen, und mit unser aller Gesundheit, Sicherheit und Grundrechten weiter gezockt wird. Aus diesem Grund halte ich eine Beschäftigung mit dem Ursprung von SARS-CoV-2 für unumgänglich.


In den USA verdichten sich inzwischen die Indizien, dass es sich bei SARS-CoV-2 um einen Laborvirus handeln könnte – eine Debatte, von der wir hier in Deutschland kaum etwas mitbekommen. Daher werde ich auf meinem Kanal in nächster Zeit einige Interviews mit Lab Leak Experten führen. Die meisten dieser Gespräche werden voraussichtlich auf Englisch stattfinden, da die meisten Experten zu diesem Thema eher international angesiedelt sind. Den Anfang der Serie macht jedoch ein deutscher Forscher: Der Molekularmediziner Dr. Valentin Bruttel, der zusammen mit zwei Kollegen ein bemerkenswertes Preprint-Paper verfasst hat. Darin belegen sie, warum sie bei SARS CoV-2 mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9% von einem Laborunfall ausgehen. Die Kernaussagen des Preprints wurden durch später hinzukommende Evidenz sogar weiter bestätigt. Bruttel hat somit als deutscher Forscher einen wichtigen Puzzlestein zur Aufklärung der Corona-Ursprungsfrage geleistet.

Das vorliegende Interview mit Dr. Bruttel habe ich bereits im Mai geführt. Leider kam ich erst jetzt dazu, es zu schneiden und zu veröffentlichen, denn dazwischen lag der RKI-Leak - das Thema ist aber heute noch genau so brandaktuell und wichtig wie im Mai. Wir sprachen über den Stand des deutschen und internationalen Diskurses zum Thema Lab Leak, wie Bruttel die ersten Zweifel bezüglich der offiziellen Ursprungs-Hypothese kamen, und welche konkreten Beweise es für einen Laborursprung von COVID-19 gibt. Wir sprachen über die Gerichtsverhandlung zwischen Roland Wiesendanger und Christian Drosten, die möglichen Gründe, warum Christian Drosten Valentin Bruttels Preprint so stark bekämpfte, und warum Drostens Argumente dagegen nicht tragen. Wir waren uns darüber einig, dass die richtige Lehre aus Corona nicht die nächste „Pandemic Preparedness“-Konferenz sein kann, sondern eine strengere Regulierung des hochriskanten Biotechnologie-Sektors - insbesondere der sogenannten „Gain-of-function“-Forschung, bei der Viren im Labor absichtlich gefährlicher gemacht werden, um damit angeblich “natürliche Prozesse” im Labor vorwegzunehmen.

Außerdem tauchten wir ein in die von Korruption und Filz durchsetzte Welt der Wissenschaftspublikationen, in der sich für politisch brisante Preprints seltsamerweise selten Peer Reviewer finden lassen - woraufhin es dann anschließend heißt, ein bestimmtes Paper sei ja nicht ernstzunehmend, da „nicht peer-reviewed“. Was Bruttel da aus eigener Erfahrung zu berichten weiß, gleicht einem Wissenschaftskrimi: Verschwundene Papers, urplötzlich gekündigte Chefredakteure, Reviews, die vorsichtshalber nur anonym eingereicht werden – wenn es um die Ursprungsfrage des SARS-CoV-2-Virus geht, passieren plötzlich eigenartige Dinge. Man beginnt zu erahnen, wie subtil und doch wirkungsvoll Zensur und ‘Cancel Culture’ im Wissenschaftsbetrieb praktiziert wird. Politisch unliebsame Erkenntnisse schaffen es in der Regel nicht durch die Peer Reviews.


Was die technische Qualität des Interviews anbelangt, gelobe ich Besserung, und werde die nächsten Gespräche mit besserer Software als Zoom aufnehmen. Außerdem werde ich dafür sorgen, dass auch meine Interviewpartner Mikrofone haben – was bei diesem Interview leider nicht der Fall war. Für heute müssen wir also mit der Tonqualität leben, wie sie ist - aber der Inhalt zählt.

Kapitel:

00:00 Intro
1:47 Vorstellung Dr. Valentin Bruttel
03:51 Warum sollten wir im Jahr 2024 noch über den Laborunfall sprechen?
06:52 Welchen Schaden hat Corona angerichtet?
10:09 Was macht Laborviren gefährlicher als natürliche Viren?
12:14 Wie kamen Bruttel erste Zweifel an der offiziellen Theorie zum Ursprung von SARS-CoV-2?
14:42 Kristian G. Andersen und das Proximal Origin Paper
15:55 Wie ist die aktuelle Situation in den USA bezüglich Lab Leak Aufarbeitung?16:41 Einfluss von geldgebenden Institutionen auf das Virusursprung-Narrativ
18:14 Prominenter Vertreter der Lab Leak Theorie: Jeffrey Sachs
19:00 Wie kam es zu Valentin Bruttels Paper?
25:34 Vorwurf gegen Valentins Bruttels Paper
26:49 Molekularbiologische Beweise im Genom des Virus
28:09 Warum viele wissenschaftlichen Fachartikel mit Evidenz zum Lab Leak nicht publiziert werden
29:00 Evidenz für den Laborursprung: Ursprungsort, Ausbruchsgeschwindigkeit, Augenzeugenberichte, Geheimdienstberichte, Furinschnittstelle, Rezeptor-Bindedomäne, RaTG13, Vorversuch geleakt
37:17 Wie die Fach-Community in Deutschland reagiert, wenn man sie mit Evidenz zum Lab leak konfrontiert
38:13 Was gegen eine gezielte Ausbringung spricht
38:58 Welche Art GoF-Forschung läuft aktuell in Deutschland?
40:39 Gain-of-Function-Moratorium USA nach gefährlichen Experimenten in den USA und den Niederlanden
44:04 Fragwürdiger Nutzen der hochriskanten GoF-Forschung
47:46 Die Protagonisten haben viel Evidenz hinterlassen
49.35 Christian Drosten und der Lab Leak
50:39 Der Gerichtsprozess zwischen Roland Wiesendanger und Christian Drosten
52:59 Christian Drostens Kritik an Valentin Bruttels Paper
54:47 Später herausgeklagte Entwurfsversion von DARPA DEFUSE, die Valentin Bruttels Paper bestätigt hat
57:27 Warum ist Valentins Bruttels Paper noch nicht peer-reviewed?
01:02:40 Wie realistisch ist ein globales GoF-Moratorium?
01:04:24 SARS-CoV-2 ist nicht der erste Laborunfall
01:07:49 Der Ebola-Ausbruch 2014 und die Verbindungen zur Biotech-Industrie
01:09:19 Die katastrophalen Sicherheitsbedingungen in der Biotech-Industrie
01:13:48 Warum keine überzeugende Aufarbeitung des Corona-Ursprungs in Mainstreammedien und Politik stattfindet
01:16:42 Wo man sich stattdessen informieren kann
01:18:23 Keine andere Hochrisiko-Industrie ist so unreguliert wie die Biotech-Industrie
01:25:06 Warum ist es problematisch, den Corona-Ursprung nicht aufzuklären und die Biotech-Industrie nicht zu regulieren


Korrektur: 05.11. 14:18 Uhr, bei Minute 7:17 im Video: Nicht 10-, sondern 8-stellig Tote durch den Lockdown im globalen Süden. Ich bitte, den Fehler zu entschuldigen.

Quellen:

Die “Proximal Origin”-Emails rund um die erste geheime Telefonkonferenz von Fauci am 01. Februar 2020

Freigeklagter Slack-Chat "Project Wuhan Engineering", später trotz fehlender Evidenz umbenannt in "Project Wuhan Pangolin"

“Select Subcommittee on the Coronavirus Pandemic” im US-Kongress

Emails des NIH-Mitarbeiters David Morens, die unter anderem belegen, dass er Emails verschwinden lassen wollte, bevor sie freigeklagt werden:

Früher Artikel von Yuri Deigin, erwähnt bei Minute 19:30: Lab-Made? SARS-CoV-2 Genealogy Through the Lens of Gain-of-Function Research, 22.04.2020

Forschung chinesischer Forscher zu SARS-verwandten Viren lange vor Corona

Der “geleakte Vorversuch” (erwähnt bei 35:36)

Jeffrey Sachs Interview bei Tucker Carlson, 28.05.2024

Hintergrund zum Rauswurf von Peter Daszak aus der Origins-Taskforce beim Lancet durch Jeffrey Sachs

Valentin Bruttels Paper: Bruttel et al: Endonuclease fingerprint indicates a synthetic origin of SARS-CoV-2

Bei Biosafety Now anonym eingereichter Peer Review zu Bruttels Paper

DARPA DEFUSE Antrag, Leak

Freigeklagte Entwurfsversion des DARPA DEFUSE Antrags, inklusive „Einkaufsliste“ der für SARS2 benötigten Enzyme

Zum Thema selbstübertragbare Impfstoffe: Nature: Self-disseminating vaccines to suppress zoonoses (2020)

Ron Fouchier präsentiert seine hochriskante Forschung in 2012

Kritischer Artikel der NY-Times (2012) über die gefährlichen GoF-Experimente mit H5N1 von Ron Fouchier und Vincent Munster: An Engineered Doomsday

Umstrittenes H5N1-Paper von Fouchier et al (2012): Airborne transmission of influenza A/H5N1 virus between ferrets

“Gain-of-function”-Debatte in der Vergangenheit: Nature (2015) Engineered bat virus stirs debate over risky research

Spiegel Wissenschaft (2004): Vogelgrippe-Bekämpfung: WHO lässt tödliche Viren züchten

Vergleich SARS-CoV-2 mit anderem Laborunfällen: Die Russische Grippe 1977/78

Hintergrund zum eventuellen Laborunfall beim Ebola-Ausbruch in Afrika 2014

Patentierung des Spike-Proteins für einen Impfstoff in 2016/ 2017

Grassroots-Lab Leak-Forscherteam der ersten Stunde: DRASTIC RESEARCH

US-NGO, die zahlreiche wichtige Dokumente rund um den Lab Leak freigeklagt hat: U.S. Right to Know

Liste von Schlüsselartikeln zum Lab Leak auf der Seite von USRTK

Journalistin Emily A. Kopp

NGO Biosafety Now, die sich für sichere Bedingungen in der Biotechnologie einsetzt

Sehr guter Einführungartikel in die Causa Lab Leak: New York Intelligencer: Nicholson Baker: The Lab Leak Hypothesis | Archive Link ohne Paywall

Download RKI-Protokolle - im Interview erwähnt wird die Sitzung vom 26.02.2020

Technische Grafiken im Video erstellt mit https://www.biorender.com/

Valentin Bruttels Substack:





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