Fünf Jahre Corona - wo stehen wir?
Ein persönlicher Brief zum Jahresausklang an meine Leser
Liebe Leser,
Ein aufregendes und auf vielen Ebenen erschütterndes Jahr neigt sich dem Ende zu. Wer meine Arbeit länger verfolgt, weiß, dass ich selten persönliche Ansprachen an meine Leser richte, und mich eher auf faktische Berichterstattung fokussiere. Doch an diesem Jahresende - ein halbes Jahrzehnt nach dem Beginn von Corona, und vier Jahre seit dem Beginn meiner journalistischen Tätigkeit „aus Notwehr“ – habe ich das Bedürfnis, Ihnen mal einige persönliche Gedanken mitzuteilen, die mir schon länger auf der Seele brennen.
Zunächst möchte mich bei allen Menschen bedanken, die in den letzten Jahren freie Journalisten und freie Medien unterstützt haben. Denn bei allem, was man politisch derzeit zurecht beklagen kann: Wir haben in Deutschland inzwischen trotz massiver politischer Repressionen wie Zensur, Strafanzeigen, Hausdurchsuchungen, Kontokündigungen und anderen Schikanen eine wirklich vielfältige, freie Medienlandschaft, die teilweise beeindruckende Qualität und Reichweiten erzielt. Der Einfluss der freien Medien auf den politischen Diskurs dieses Landes darf in meinen Augen nicht mehr unterschätzt werden – er ist zu einem relevanten Faktor im politischen Meinungsbildungsprozess geworden.
Seitens des politmedialen Mainstreams wird dieser Faktor schon lange nicht mehr unterschätzt. Dies wird beispielsweise deutlich, wenn ein staatlicher Comedian wie Jan Böhmermann die Identität eines anonymen YouTubers offenlegt, der nur mit einem Mikrofon ausgestattet hunderttausende Menschen erreicht – während ein Böhmermann weiß, dass er nur noch mit einer millionenschweren Entourage aus Gagschreibern, Rechercheteams, Co-Comedians und Rundfunkorchester funktioniert. Es wird auch deutlich, wenn ein Mainstream-Mann wie Ulf Poschardt durch die freien Medien tingelt und dort verkündet, Corona habe ihn radikalisiert. Es wird deutlich, wenn Videos aus der Enquete-Kommission des Bundestages im Netz viral gehen, und jeder Bürger sehen kann, wie sich Protagonisten des Corona-Regimes um sachliche Antworten winden, und sich lieber auf die Abwertung des Fragestellers kaprizieren. Es wird deutlich, wenn Christian Drosten nach der Enquete-Sitzung einen Brief hinterherschickt, in dem er auf Fragen von Professor Homburg eingeht, den er zuvor in der Enquete-Kommission noch abgewertet hatte - aber zu seinen Behauptungen keine einzige Quelle vorlegt. Es wird deutlich, wenn die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, plötzlich anfängt, alte Links zu ihren Corona-Stellungnahmen zu löschen, wie die X-Rechercheurin Stefanie vor wenigen Tagen entdeckte. Und es wird deutlich, wenn der „Stern“ plötzlich davon spricht, bei der Fremdschutz-Behauptung der Impfkampagne habe es sich doch bloß um ein „Missverständnis“ gehandelt. Der Diskurs zu Corona ist eigentlich längst gekippt - aber Sie wissen ja: The revolution will not be televised.
Dass es diesen stillen Paradigmenwechsel gibt, sowie eine freie Medienlandschaft, die diesen maßgeblich mit befördert hat, war nur möglich dank Ihrer Unterstützung. Sie dürfen sich mit gutem Recht als Teil von etwas fühlen, das den Namen „Graswurzelbewegung“ wirklich verdient – im Gegensatz zu den millionenschweren Astroturf-Kampagnen, die in den letzten Jahren über der Bevölkerung ausgerollt wurden, um für grundrechtsverletzende politische Vorhaben eine breite öffentliche Zustimmung zu simulieren. Die öffentliche Zustimmung zu freien Medien ist echt – weil in letzter Konsequenz Sie es sind, die bestimmen, was Sie sehen und lesen, und welchen Stimmen Sie Relevanz verleihen wollen.
Die größte Enttäuschung des letzten Jahres waren für mich Medien und Figuren des öffentlichen Lebens - vorrangig aus dem rechten Spektrum - die sich in Corona-Zeiten noch feurig für die Grundrechte eingesetzt hatten, aber angesichts des Genozids in Gaza unkritisch auf die Seite des Völkermörders Israel schlugen. In meinen Augen haben sie damit jedwede Berechtigung, sich auf die universalen Werte der Aufklärung zu berufen, verwirkt. Im Grunde haben sie gezeigt, dass es ihnen bei ihrem Abwehrkampf während der Corona-Zeit nur um sich selbst ging, und nicht um demokratische Grundwerte und -prinzipien. Für mich ist der Genozid in Gaza - wie für jeden fühlenden Menschen - der Holocaust unserer Zeit. Die dort verübten Grausamkeiten übersteigen mein emotionales Fassungsvermögen und haben mich im vergangenen Jahr oft zum Weinen gebracht. Sie traumatisieren nicht nur das palästinensische Volk, sondern die gesamte Welt. Und man sollte sich nicht täuschen lassen: Was den Menschen in Gaza angetan werden darf, das darf uns allen angetan werden. Wir leben in einem Land, das diesen Genozid nicht nur legitimiert, sondern den Völkermörder mit Waffen beliefert. Unser Bundeskanzler reist zu Netanyahu, einem international gesuchten Völkermörder. Deutschland und Israel unterhalten inzwischen sogar gemeinsame Polizei-Ausbildungsgänge in Bereichen wie “Cyberabwehr, Künstliche Intelligenz und »Gefangenenwesen«”, wie über eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag herauskam.
Ich habe im letzten Jahr festgestellt: Beim Thema Palästina verläuft meine rote Linie. Menschen, die das Töten Unschuldiger rechtfertigen oder gar begrüßen, habe ich im letzten Jahr geblockt. Darunter auch große Accounts und vormals gute Bekannte. Sofern hier keine Entschuldigungen kommen, bleibt das auch die nächsten Jahre so. Ich verzichte lieber auf Reichweite, als mich auf gewisse ethische Mindeststandards in meinen Netzwerken nicht mehr verlassen zu können. Ich halte es für weitaus schlimmer, den Gaza-Genozid zu rechtfertigen, als die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Die Befürworter letzterer waren ja zumindest überzeugt, dass dadurch weniger Menschen sterben würden. Möglicherweise lebten sie dabei auch unbewusste, totalitäre Neigungen aus, die wir wohl alle in unterschiedlichen Graden in uns tragen - nicht schön. Aber bei der Rechtfertigung, Verharmlosung oder Glorifizierung eines Genozids bewegen wir uns in einer ganz anderen Liga menschlicher Abgründe. Jenseits des Spaltungs-Geheuls halte ich es für angebracht, Mitmenschen auch hin und wieder mal die rote Karte zu zeigen – und zwar aus genau den gleichen Gründen, aus denen wir uns auch gegen die Corona-Maßnahmen ausgesprochen haben: Weil Freiheit und Grundrechte für alle Menschen auf diesem Planeten zu gelten haben.
Für mich stand das letzte Jahr weiterhin schwerpunktmäßig im Zeichen der Corona-Aufarbeitung: Ich analysierte die von mir geleakten RKI-Protokolle mit Schwerpunkt auf dem Thema Impfpflicht. Ich veröffentlichte ein “Making Of” zum RKI-Leak. Beide Texte erschienen im sehr empfehlenswerten Buch meines Kollegen Bastian Barucker: “Vereinnahmte Wissenschaft”, Spiegel-Bestseller in der Kategorie Sachbuch. Ich hielt eine Vortragsreihe zu den RKI-Protokollen in 20 verschiedenen Städten Deutschlands. Ich analysierte das Kippen des Diskurses im Hinblick auf die sogenannte “Labor-Theorie”, nachdem systemnahe Journalisten wie Holger Stark, Georg Mascolo und Johannes Boie über die internen Einschätzungen des BND berichtet hatten - in auffälliger Synchronizität zum Diskurswechsel in Washington. Ich recherchierte zur Impfschäden-Bewertungspraxis des Paul-Ehrlich-Instituts, bei der ein ominöser WHO-Algorithmus zum Einsatz kommt. Ich klagte beim RKI erfolgreich 987 Seiten Emails der “AG Impfpflicht” heraus und berichtete regelmäßig von Corona-Untersuchungsausschüssen auf Landesebene (1, 2, 3, 4, 5). Schlussendlich hielt ich im Rahmen des Projekts “liber net” zum deutschen Zensurnetzwerk eine Rede im EU-Parlament in Brüssel und in Berlin, zum Thema Zensur und Repression seit Corona in Deutschland.
All das war und ist wichtig. Bei allem Unbill, der täglich in der Welt geschieht und das Nachrichtengeschehen dominiert, war Corona doch die unmittelbarste Repression, die Bürger in Deutschland in den letzten fünf Jahren erfahren haben - bis hinunter auf die eigene Blutbahn. Es war der umfassendste und direkteste Angriff unseres politischen Systems auf bürgerliche Individualrechte und Freiheiten, die von unseren Vorfahren über Jahrhunderte hinweg mühsam erkämpft wurden. Ein solches Ereignis ist nicht einfach eines von vielen im täglichen Nachrichtengeschehen, sondern hat eine vollkommen neue Realität geschaffen: Ein „neues Normal“, wie es vom WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyeses im Juli 2020 indirekt angekündigt wurde: „We will not be going back to the ‘old normal’“. Diesen Frontalangriff auf die Menschheit aufzuklären, betrachte ich weiterhin als eine der wichtigsten journalistischen Aufgaben unserer Zeit.
Aufgrund der zahlreichen langfristigen Opfer des Corona-Maßnahmenregimes sah ich mich in letzten Jahren auch stark in einer Chronistenpflicht. Daher war es mir beispielsweise ein Anliegen, Ihnen möglichst detailgetreu zu berichten, was in Corona-Untersuchungsausschüssen vorgefallen ist, besonders angesichts der Tatsache, dass weiterhin keine öffentlichen Protokolle zu den Ausschusssitzungen vorliegen. Sollten diese irgendwann freigegeben werden, werden sie nur auf Anfrage im Landtag einsehbar sein. Wieviele Bürger werden dann von ihrem Recht auf Akteneinsicht Gebrauch machen, und sich unter Aufsicht von Landtagsbeamten in einem tristen Landtagsbüro unter Neonlicht stundenlang Original-Sitzungsprotokolle von Christian Drosten zumuten? - Eben.
Leitmedien berichten von Corona-Untersuchungsausschüssen in der Regel nur im Tenor eines triumphalen „Drosten hat es den unterirdischen Pöblern von der AfD mal wieder gezeigt“. Mir war daher klar, dass von Corona-Untersuchungsausschüssen nichts Brauchbares nach draußen dringen wird, wenn die freie Presse nicht berichtet. Allerdings hat sich bei mir im Laufe der letzten Sitzungen auch eine gewisse Ernüchterung eingestellt: Die rechtliche Besonderheit an Untersuchungsausschüssen ist eigentlich, dass dort wahrheitsgemäß geantwortet werden muss, was für mich die Ausschüsse journalistisch besonders interessant gemacht hat. Anders als bei der Corona-Enquete-Kommission des Bundestages, oder in anderen sozialen Kontexten des täglichen Lebens, sind absichtliche falsche Tatsachenbehauptungen vor einem Corona-Untersuchungsausschuss nach § 153 StGB “Falsche uneidliche Aussage” strafbar und können mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren geahndet werden - zumindest in der Theorie.
Der Virologe Christian Drosten hat am 21. August bei einer Sitzung des Corona-Untersuchungsausschusses in Sachsen mutmaßlich vier Falschaussagen getätigt, über die ich berichtet habe. Zu diesen Aussagen gingen bei der Staatsanwaltschaft Dresden mehrere Strafanzeigen ein. Die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber dem Onlinemedium Multipolar, dass man die Anzeigen „prüfe“. Auch die Berliner Zeitung berichtete. Ein Teil der Strafanzeigen wurde jedoch schon wieder eingestellt, wie Drosten am 11. November vor dem Corona-Untersuchungsausschuss in Thüringen verkündete, und der Stern nach einer Anfrage bei Staatsanwaltschaft Dresden bestätigte. Laut Stern werde derzeit nur noch eine Strafanzeige gegen Drosten geprüft. Sollte auch diese eingestellt werden, handelt es sich bei Untersuchungsausschüssen in Deutschland in meinen Augen fortan um rechtsfreie Räume: Wenn Drosten dort behaupten kann, er habe keinen Lockdown empfohlen, obgleich er diesen nicht nur einmal (Archive Link - Original-Link zur Stellungnahme wurde in den letzten Tagen von der Leopoldina gelöscht), sondern gleich mehrfach (1, 2, 3) empfohlen hat, kann man Abgeordneten vor deutschen Untersuchungsausschüssen inzwischen wirklich alles erzählen.
Für mich ist an dieser Stelle der Sinn einer detaillierten Berichterstattung über Corona-Untersuchungsausschüsse nicht mehr gegeben. Als Journalistin kann ich mich nicht mehr darauf verlassen, dass das dort gesprochene Wort inhaltlich richtig ist, oder juristische Relevanz hat. Im folgenden Jahr werde ich daher von meiner Berichterstattung zu Corona-Untersuchungsausschüssen weitestgehend Abstand nehmen.
In meinen Augen ist Corona bereits aufgearbeitet: Alle Fakten liegen auf dem Tisch. Die Kritikerseite hat geliefert. Auch wenn es angesichts der konzernmedial kuratierten Medienrealität manchmal schwer fällt, es anzuerkennen: Die Kritiker der staatlichen Corona-Politik haben den Kulturkampf auf der inhaltlichen Ebene längst gewonnen. Denn wer traut sich heute mit seiner Meinung zu Corona noch nach draußen? Sind es die „Zero Covid“-Anhänger, die im Jahr 2021 noch der Meinung waren, mit nur noch einem weiteren harten Lockdown könnte man das Coronavirus vollständig eliminieren? Oder sind es diejenigen, die vor den massiven gesellschaftlichen und gesundheitlichen Schäden von Lockdowns, Schulschließungen und Impfpflichten warnten, und sich nun durch massive Schäden in der Bevölkerung bestätigt sehen? Es sind die Kritiker der Corona-Maßnahmen, die weiterhin laut sind, während die Befürworter derselben eigenartig verstummt sind. Wie ich schon des Öfteren anmerkte: Dieses Schweigen ist das wohl ehrlichste Schuldeingeständnis, das die Öffentlichkeit von Protagonisten der Corona-Politik erhalten wird. Politik und Leitmedien können und wollen aus naheliegenden Gründen nicht aufarbeiten. Zu groß ist die eigene Verstrickung und Verantwortung, oder - um es mit Christian Drosten zu sagen - die „schwere Schuld“.
Analog zum steigenden Momentum der Kritiker-Argumente nehmen auch staatliche Angriffe auf ebenjene Kritiker zu: Strafanzeigen, Hausdurchsuchungen, Kontokündigungen und neuerdings auch EU-Sanktionen trudeln inzwischen fast im Wochentakt ein. Eine Berichterstattung über diese Vorfälle ist selbstverständlich wichtig und richtig. Gleichzeitig spielt jede Berichterstattung über diese Vorfälle, ob sie es will oder nicht, auf das Konto der Einschüchterung mit ein.
Im Hinblick darauf, wie offen totalitär Regierungsbehörden inzwischen vorgehen - Hausdurchsuchungen neuerdings sogar für den Inhalt von Büchern oder rein satirische Meinungsbeiträge in sozialen Medien - muss davon ausgegangen werden, dass der Eindruck staatlicher Repression von den Regierenden durchaus erwünscht ist. Das wird auch daraus deutlich, wie viele staatliche Stellen involviert sind, wenn es zu einem Strafbefehl oder Durchsuchungsbeschluss kommt, wie die freie Journalistin Lena Böllinger in diesem Must-read-Artikel bei Multipolar darlegte. Dass es sich dabei nur um eine unglückliche Verkettung bürokratischen Versagens handeln soll, ist angesichts der Häufigkeit und strukturellen Ähnlichkeit der Fälle doch eher unwahrscheinlich. Der Totalitarismus des Jahres 2025 in Deutschland versteckt sich nicht mehr - er zeigt seine hässliche Fratze offen und schamlos.
Die hohe Frequenz der Angriffe und eine gewissenhafte Berichterstattung über solche Vorfälle führt unweigerlich in eine Defensivhaltung. Es ist ein Abwehrkampf, der den Gegner übermächtig erscheinen lässt. Selbst eine nüchterne Berichterstattung lässt den Berichtenden und sein Publikum ein stückweit zu “Gejagten” werden. Es ist unmöglich, über staatliche Repression zu berichten, ohne den seitens der Herrschenden erwünschten Einschüchterungseffekt mit zu transportieren. Zudem bindet es zeitliche und geistige Ressourcen für offensive Recherchen über Machtstrukturen – ein Effekt, der mir ebenfalls gewünscht erscheint.
Ich denke daher, es ist wichtig, den eigenen Fokus neu zu justieren. Sich im „neuen Normal“ einzurichten, indem man große Teile seiner Zeit und Energie damit verbringt, dessen Gemeinheiten und Schikanen zu beklagen, stellt in meinen Augen eine Falle dar.
Erniedrigung macht niedrig - es ist einer der ältesten Tricks totalitärer Herrschaftssysteme. Besagte Erniedrigung erfolgt nicht nur durch öffentliche Stigmatisierung und Abwertung, sondern auch auf einer geistigen Ebene: Im Angesicht permanenter Angriffe kreist das Denken des Angegriffenen zunehmend um Abwehr. Der Geist schaltet um in einen Überlebensmodus: Neue erschreckende Vorgänge der Tagespolitik werden begierig aufgesogen – es könnte ja eine wichtige Information dabei sein, die einen unmittelbar bedroht. Eine Reflexion über höhere Inhalte ist für Menschen, die sich in einer solchen permanenten Bedrohungssituation befinden, kaum mehr möglich. Die allgegenwärtige Drohkulisse führt daher auch zu einer Kolonisierung des menschlichen Geistes - zu einer Erniedrigung und Verflachung der eigenen mentalen Auseinandersetzung mit der Welt.
Ich persönlich werde für mich nächstes Jahr journalistisch einen anderen Weg gehen, und mich aus tagespolitischen Ereignissen, über die ich die letzten Jahre recht gewissenhaft berichtet habe, stärker zurückziehen. Ich sehe es nicht mehr ein, mir von Tagespolitik diktieren zu lassen, was die aktuellen „News“ sind. Die wichtigsten “News“ finden sich in Büchern und den Lebenserfahrungen anderer Menschen.
Im Jahr 2021 sprach ich mit Freunden in Peru – ein Land, das sich eigentlich in allen Belangen von Deutschland unterscheidet – sprachlich, geografisch, kulturell und politisch. Ich erfuhr von ihnen, dass sich die Menschen in Peru während der Corona-Zeit mit exakt den gleichen Themen herumschlagen mussten, wie wir in Deutschland: Lockdowns, Berufsverbote, Impfpflichten, Schulschließungen, vereinsamte und traumatisierte Kinder. Eine Situation, in der die Politik so unterschiedlicher Länder wie Deutschland und Peru „harmonisiert“ wurde, hatte es in der Menschheitsgeschichte vorher noch nie gegeben.
Corona war demnach eingebettet in einen Ausbau globaler Machtstrukturen, die sich durch die Erzählung legitimieren, Probleme wie Gesundheit, Umwelt oder Sicherheit seien in einer globalisierten Welt schlichtweg zu groß, als dass ein einzelnes Land sie noch im Alleingang bewältigen könnte. Aktuelle Vorstöße überstaatlicher Machtkonsolidierung, etwa der WHO-Pandemievertrag oder die Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV), die gerade vom Bundesrat ratifiziert wurden, werden zwar von freien Medien und oppositionellen Gruppen durchaus kritisch beleuchtet, doch es fehlt eine fundierte Theoriekritik am Ausbau von Überstaatlichkeit.
Besonders gut wird dies deutlich am Beispiel der Partei des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW): Während die Landesverbände erfreulicherweise die IGV-Änderungen und den WHO-Pandemievertrag ablehnten, lassen BSW-Mitglieder auf die Dachorganisation der WHO – die „Vereinten Nationen“ - nichts kommen. Videobotschaften des hochrangigen UN-Beraters Jeffrey Sachs werden auf Wagenknecht-Demos wiederholt als ermutigende Redebeiträge eingespielt (1, 2). Ein ehemaliger UN-Mann, Michael von der Schulenburg, wurde vom BSW als EU-Abgeordneter eingesetzt. Auf öffentlichen Veranstaltungen preist von der Schulenburg gerne die hohe Relevanz der UN-Charta an. In privaten Gesprächen mit BSW-Politikern erfuhr ich, dass sie die „Vereinten Nationen“ für eine Errungenschaft der Menschheit auf den Trümmern des Zweiten Weltkriegs halten – ohne dabei zu realisieren, dass die von ihnen zurecht kritisierte WHO nur eine von 70 Unterorganisationen der UN darstellt, und der Fisch möglicherweise vom Kopf her stinkt.
Eine Kritik an den totalitären Aspekten von Überstaatlichkeit, wie sie sich während Corona manifestierten, bleibt innerhalb der politischen Opposition in Deutschland fragmentarisch. Eine konsequente Lehre aus dem Missbrauch globaler Policies zulasten der Individualrechte von Bürgern müsste lauten, vorerst erstmal jedwede Form von Überstaatlichkeit zur Disposition zu stellen – einschließlich der EU, die durch Ursula von der Leyens Milliarden-Deal per SMS mit dem Pharmaunternehmen Pfizer (“Pfizergate”) einen massiven Anteil an ausufernder transnationaler Korruption während der Corona-Zeit hatte. Überstaatliche Institutionen treten bereits in ihrem Anfangsstadium neben einem massiven Souveränitätsabbau von Staaten vor allem durch eine massive Schröpfung von Staatshaushalten in Erscheinung.
Im kommenden Jahr werde mich daher stärker dem Themenkomplex „Global Governance“ widmen, in dem das globale Corona-Regime zu verorten ist. Corona war die erste globale Operation der Menschheitsgeschichte - durchgeführt von „Public Private Partnerships“, bestehend aus nationalen Regierungen, Zentralbanken, transnationalen Organisationen, globalen Vermögensverwaltern, Stiftungen, Universitäten, NGOs und sogenannten „zivilgesellschaftlichen“ Organisationen. Um Corona wirklich zu verstehen, gilt es, die Ideologie zu verstehen, durch die sich überstaatliches Handeln legitimiert. Wenn wir nicht auf einer philosophischen Ebene durchdringen, in welchem ideologischen System wir heute leben, können wir uns auch nicht dagegen wehren. Der Herrschaftsdiskurs kann sich dann immer wieder neue Masken aufsetzen und kommt damit durch, weil die logischen Brüche der ihm innewohnenden Philosophie nicht adressiert werden können.
Warum schrieb ein berühmter deutscher Philosoph wie Richard David Precht im Jahr 2020 plötzlich ein Buch mit dem Titel “Von der Pflicht” - mit einer FFP2-Maske auf dem Cover? Warum sollten wir “von Asien lernen”? Warum fiel die Corona-Ideologie gerade in der politischen Linken auf so einen fruchtbaren Boden? Welche Diskurse der letzten Jahrzehnte haben den Nährboden bereitet, auf dem das Corona-Regime gedeihen konnte? Warum redeten plötzlich alle von Gemeinschaftsschutz, Gemeinwohl und Solidarität? Warum zensieren Plattformen mit Hinweis auf die “Gemeinschaftsstandards” bzw. “Community-Richtlinien”? Welche Gemeinschaft wird hier verteidigt? Wie hängen neuartige Gemeinschaftsideologien mit dem Neoliberalismus und der fordistischen Krise des Kapitalismus von 1975-1985 zusammen? Ein Krisenkapitalismus, der sich nur noch durch gigantische neue Schuldenberge in immer kürzeren Abständen über Wasser halten kann, um eine weitere Finanzkrise wie 2008 zu verhindern, wie Fabio Vighi in seinem sehr lesenswerten Buch “Emergency Capitalism” darlegte.
Den eben genannten Fragen möchte ich mich in einer größeren Recherche und einem neuen Dokumentarfilmprojekt widmen. Zu diesem Zweck plane ich, mich in den Wintermonaten etwas zurückziehen, denn ich brauche Laserfokus, und Tagespolitik ist Gift dafür. Meine regelmäßigen Unterstützer bitte ich daher um Verständnis, dass ich in den nächsten Monaten weniger journalistischen Output liefern werde. Dass es mir überhaupt möglich ist, mir in den nächsten Monaten diese Auszeit für Tiefenrecherche zu nehmen, ist allein Ihnen zu verdanken. Keine Redaktion der Welt hätte mir in einem Angestelltenverhältnis diese Möglichkeit bieten können. Für die journalistische Freiheit, die Sie mir ermöglicht haben, bin ich Ihnen wirklich dankbar.
Fünf Jahre Abwehrkampf gegen die Erosion von Bürgerrechten haben bei vielen Menschen, mich selbst eingeschlossen, Spuren hinterlassen. Ein Aspekt davon ist sicherlich ein gewisses „Newsjunkietum“. Viele von Ihnen haben sich in den letzten Jahren einen Social Media Account zugelegt, verfolgen darüber die neuesten Entwicklungen und kommentieren selbst. Viele haben sich dabei eine beachtliche Reichweite aufbauen können: Zuvor unbekannte Privatpersonen haben plötzlich ein Mikrofon in die Hand bekommen, von dem sie vor Social-Media-Zeiten nur hätten träumen können. Viele sind zu regelrechten Social-Media-Celebrities mit eigenen Fanclubs geworden. Auch kleinere Accounts können durch Netzwerkeffekte inzwischen sagenhafte Reichweiten generieren. Soviel zum durchaus positiven, demokratisierenden Aspekt dieser Entwicklung.
Sie hat aber auch eine Kehrseite: Längst ist klar, dass soziale Medien auf schnelle Dopaminstöße hin programmiert sind, um starke Abhängigkeiten zu erzeugen. Letztendlich handelt es sich bei Social-Media-Konsum um harte Drogen, die das Gehirn auf ständige kleine Belohnungsreize hin umprogrammieren. Spätestens seit 2013 und einem bemerkenswerten Dokument aus dem Snowden-Leak, das GCHQ-Manual (“The Art of Deception – Training for a new generation of online covert operations”), ist deutlich geworden, dass soziale Medien bewusst als Waffen der Massensteuerung und -täuschung konzipiert wurden. Eine zentrale Rolle dabei spielt das Phänomen „gemeinsamer Affekt“: Durch gemeinsam erlebte Angst-Realitäten und kollektives Trauma wird Aufmerksamkeit und das Weltbild von Nutzern neu kalibriert. So entstehen neue, künstliche Wahrnehmungstunnel, die mit der uns unmittelbar umgebenden Realität oftmals nicht mehr viel zu tun haben. In einem Zustand kollektiver Hypnose ist es dann leicht, neue Feindbilder einzupflanzen und Realität plastisch umzuformen - algorithmisch optimiert auf jede einzelne Person.
Längst ist auch kein Geheimnis mehr, wie stark die Plattform X, vormals Twitter, über seinen Mutterkonzern xAI mit der amerikanischen Regierung, genauer gesagt dem Pentagon, sowie Peter Thiels Palantir verzahnt ist. Im Prinzip werden alle Daten, die man in die Plattform eingibt, via KI ausgewertet und mit dubiosen Partnern geteilt. Auch die neuen X-Datenschutzrichtlinien, die gerade alle Nutzer unterzeichnen mussten, sprechen Bände: Darin kündigt X offen an, nicht nur illegale, sondern auch nach “örtlichen Gesetzen” “schädliche und unsichere” Inhalte zu entfernen - eine offene Kooperation mit dem “Digital Services Act” (DSA) der EU - ganz entgegen dem politischen Spektakel eines “Free Speech”-Kriegs zwischen Musk und der EU.
Algorithmisch erstellte Feeds werden auf jeden einzelnen Nutzer zugeschnitten, und sperren ihn je nach eigener Präferenz zunehmend in der eigenen Blase ein. Täglich werden neue Themen durch den digitalen Äther ventiliert, und es lässt sich beobachten, dass viele gute und reflektierte Menschen tagtäglich neu darauf aufspringen. Wir sind in einem „Unser täglich Angst gib uns heute“-Modus angekommen, in algorithmischer Unterwerfung an den eigenen News-Feed. Wie mein Kollege Tom-Oliver Regenauer in seinem Artikel “iDrone” darlegte, gleicht die tägliche Harmonisierung von Inhalten auf Plattformen der Programmierung eines Drohnenschwarms: Man wird darauf trainiert, jeden Tag nur noch auf externe Reize zu reagieren, aber keine eigenen inhaltlichen Impulse mehr zu setzen. Durch Trend-Themen, die algorithmisch verstärkt werden, wird trainiert, sich ständig mit dem Schwarm zu synchronisieren. Dabei entsteht die Illusion, man erzeuge eigenen Content, der die Debatte bereichere. In Wahrheit jedoch schöpft man nicht mehr aus sich selbst, sondern reagiert nunmehr auf äußere Impulse. Eine Art Pawlowsche Konditionierung findet statt, bei jedem nächsten Aufreger-Thema wieder mitzureden, und sich dabei politisch wirkmächtig zu fühlen - obwohl nur plattformseitig bestimmte Echokammer-Themen gerade besonders belohnt werden.
Zunehmend wird die kuratierte Realität auch durch KI-Inhalte und -Bilder verstärkt. Zu beobachten ist, dass Nutzer immer häufiger auf KI zurückgreifen, um eigene Standpunkte zu untermauern, und die anderer zu hinterfragen: „Schauen wir doch mal, was Grok dazu sagt“ ist auf der Plattform X zu einem geflügelten Wort geworden. Passt die Antwort der KI ins eigene Weltbild, wird sie stolz als Inbegriff der Wahrheit präsentiert. Jede Interaktion mit der KI trainiert diese weiter. Das tun wir gratis, in unserer Freizeit, für milliardenschwere Tech-Konzerne von Oligarchen.
Dass die KI oftmals sogar mehr von uns profitiert, als andersherum – dazu hatte ich letztens ein Schlüsselerlebnis. Ich wollte wissen, ob ein bestimmter Autor, zu dem ich gerade forsche, sich zu Hegel geäußert hat. Die Twitter-KI Grok nannte mir daraufhin ein konkretes Zitat inklusive eines Buches, in dem das Zitat zu finden sein soll, inklusive einer konkreten Seitenangabe. Daraufhin kaufte ich mir das Buch, las es durch und stellte fest, dass das angebliche Zitat darin nicht enthalten war. Da ich mir die Konversation mit Grok abgespeichert hatte, nahm ich sie erneut auf und konfrontierte die KI mit dem nicht vorhandenen Zitat. Ich fragte sie, ob das Zitat möglicherweise in einem anderen Buch desselben Autors enthalten sei. Nachdem ich eine halbe Stunde lang nachgebohrt hatte, gab Grok schließlich zu, das vermeintliche Zitat sei nur eine „Paraphrasierung“ auf Grundlage von Sekundärliteratur gewesen. Gleichzeitig betonte die KI, sie habe ganz gewiss kein Zitat erfunden - es handle sich nur um ein Missverständnis, und sie sei mir sehr dankbar, dass ich mitgeholfen habe, sie zu verbessern.
Orwells berüchtigtes „Memory Hole“ (“Gedächtnisloch”), wo die Wahrheit von heute als Papierkügelchen zusammengeknüllt in einem riesigen, staubsaugerartigen Röhrensystem verschwindet – nimmt mit der fluiden Wahrheit der KI, die heute nichts mehr davon wissen will, was sie gestern gesagt hat, langsam manifeste Gestalt an. Noch nie war Wahrheit so relativ wie heute.
Das von mir beschriebene Phänomen ist bekannt: Die KI „halluziniert“, wenn sie etwas nicht weiß, weil es im Sinne ihrer Macher offenbar wichtiger erscheint, Nutzer mit einer prompten Antwort zufrieden zu stellen, als bei der faktischen Wahrheit zu bleiben. Für Journalisten ist KI damit eigentlich unbrauchbar, denn die Prüfung jeder einzelnen KI-Antwort kostet am Ende mehr Zeit, als eine traditionelle Suchmaschinensuche durchzuführen, bei der man weiß, was man hat.
Erfundene Zitate, die von Menschen öffentlich verbreitet werden, sind zurecht abmahnfähig. Das eigene Wort ist das schärfste Schwert in der öffentlichen Debatte. Falschzitate stellen daher zurecht eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten dar. Wer jedoch übernimmt die Verantwortung, wenn eine KI Zitate erfindet? Und wenn eine KI falsch aus einem Buch zitiert: Wieviele Nutzer werden sich anschließend das Buch kaufen und nachprüfen, ob das Zitat wirklich darin enthalten ist? Was macht das auf lange Sicht mit unserer Wahrnehmung von Realität?
Ungewiss ist auch, wie viele mediale Nachrichtentexte inzwischen mithilfe von KI geschrieben werden. Eine leise Ahnung erhielt man, als der Spiegel kürzlich vergaß, eine KI-generierte Anweisungszeile aus einem seiner Artikel zu löschen. Manche Journalisten in großen Medienhäusern brüsten sich intern damit, sich mit ihren KI-Fähigkeiten die Arbeit zu erleichtern: Man lasse sich von der KI Texte im eigenen Stil schreiben, und müsse dann nur noch hier und da ein paar Anpassungen machen.
Wir haben es zunehmend mit künstlichen Wahrnehmungswelten zu tun. Niemand sollte sich täuschen lassen: Es handelt sich dabei um kognitive Kriegswaffen, die auf uns gerichtet werden. Es ist evolutionär noch nicht sehr lange her, dass der Mensch über algorithmisch generierte Social-Media-Feeds Informationen zu sich genommen hat. Dass dies spurlos an unserem Bewusstsein, unserer Aufmerksamkeitsspanne, und unserer Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu erfassen, vorbeigehen wird, ist schwer vorstellbar - und eine Verkürzung der Aufmerksamkeitsspannen ist bereits empirisch nachweisbar. Ich fühle mich ein stückweit mitverantwortlich an dieser Entwicklung, da ich als „Content Creator“ ohne leitmediale Plattform natürlich auf soziale Medien angewiesen bin, um meine Inhalte zu verbreiten. Ich kenne sogar einige Menschen, die nur wegen mir ein eigenes X-Konto eröffnet haben. Damit meine Veröffentlichungen Sie erreichen, müssen Sie sich in einen Schlund begeben, der unser aller Bewusstsein letztendlich nicht gut tut - es sei denn natürlich, Sie erhalten meine Artikel direkt als Newsletter in Ihrem Email-Posteingang.
Ich kann nur für mich selbst sprechen. Mir selbst tut es gut, meine Erkenntnisse aus Büchern zu ziehen. Ein Buch beruhigt, lässt die Dinge klarer und in größeren Zusammenhängen sehen, während bereits ein kurzer Aufenthalt in sozialen Medien eher nervös macht und eine innere Leere erzeugt. Ein „Scrolling“ unzusammenhängender Inhalte - jene Kakophonie aus Empörendem und Bizarrem, die algorithmisch befördert wird - konditioniert auf den nächsten Dopaminstoß, aber lässt die Welt kalt und sinnlos erscheinen. Das vermeintlich demokratische Empowerment über soziale Medien kommt potenziell zum Preis einer KI-kuratierten „Idiocracy“.
Wir haben nur dieses eine Leben - und die wichtigste Ressource darin ist unser Bewusstsein. Ich bin froh, dass ich in den letzten Jahren so viele großartige Menschen treffen durfte, die imstande sind, sich mithilfe ihres Bewusstseins eigenständig die Welt zu erschließen. Gleichzeitig sehe ich auch, dass genau diese Fähigkeit angegriffen wird – und zwar egal, für wie aufgeklärt wir uns halten.
Ich für meinen Teil weigere mich, ein „hackable animal“ zu werden. Ich werde mich dem Diktat der Tagespolitik noch stärker als ohnehin schon verweigern. Ich bin wieder komplett umgestiegen auf altmodische Suchmaschinensuche, lese Bücher und Fachartikel, und meide die Nutzung von KI. Ich gehe spazieren, wenn mir die Welt über den Kopf steigt. Ich traue nur Gedanken, die von echten Menschen formuliert wurden, weil dann auch jemand Verantwortung für diese Gedanken übernimmt. In meinen Augen handelt es sich momentan um eine der wichtigsten mentalen Weichenstellungen für die Zukunft, den eigenen Informationskonsum bewusst zu steuern.
Die Intimität unseres eigenen Bewusstseins ist unsere große Stärke. Die einzigartige Linse, mit der jeder Mensch die Welt betrachtet, ist das, was uns als Menschen wirklich ausmacht, und es lohnt sich, sich diese zu erhalten. Da ich Sie alle für erwachsene Menschen halte, liegt es mir fern, Ihnen irgendwelche Ratschläge erteilen zu wollen. Ich fühle mich jedoch verantwortlich, Ihnen meine Gedanken zu diesem Thema zumindest einmal mitgeteilt zu haben, da ich Sie auch über die sozialen Medien adressiere und somit ein Teil des Problems bin. So zu tun, als gäbe es dieses nicht, hielte ich an diesem Punkt für unverantwortlich, denn Ihr freies Denken liegt mir wirklich sehr am Herzen.
Ich wünsche Ihnen friedliche und geruhsame Tage zwischen den Jahren, und viel Kraft und Zuversicht für das neue Jahr!
Aya Velázquez
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Dieser Post erinnert mich an die „gute alte Zeit“, in der ich, am Tisch sitzend, eine großformatige Zeitung aufgeschlagen und vor mir ausgebreitet habe und mich in einen klugen, interessanten und gut geschriebenen Artikel vertieft habe… Herrlich. - Und jetzt gehe mit dem Hund zur morgendlichen Runde in den leicht verschneiten Wald. Vielen Dank und alles Gute, liebe Aya!
Liebe Aya, ich kann Dir in so vielem Zustimmen und Deine wichtig Arbeit zu Corona kann ich nur bewundern. Trotzdem funktioniert Demokratie radikal Plural und hat viele heterogene Meinungen und Sichtweisen. Deshalb kann man iemanden demokratischen Grundprinzipien und Glaubwürdigkeit nicht absprechen, wenn jemand anderer Meinung ist – denn das machen ja schon die etablierten Parteien CDU, SPD und Grüne. So wie ich Dich wahrnehme und lese, glaube ich nicht, dass Du das so willst.
Zum Schluss zwei Zitate des Politikwissenschaftler Philip Manow, den ich über eine Empfehlung Ulrike Guérot kennengelernt habe:
„Demokratie ist das Ringen um verschiedene gesellschaftliche Konzepte. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch. Kein Konzept kann deshalb von vornherein ausgeschlossen werden.“
„Der wahre Demokrat ist Pluralist – er schließt nicht aus.“
In diesem Sinne frohes neues Jahr und ich freue mich auf Deine Arbeit.